SKULPTURENGARTEN SPANISCHER TURM c/o BS Kulturstiftung
Friedensplatz 12
64283 Darmstadt
Germany
Tony Cragg
Vom 26. April bis 26. Oktober 2025 präsentiert der Skulpturengarten Spanischer Turm in einer großen Freiraumausstellung die Werke des britischen Bildhauers Tony Cragg. Von der Mathildenhöhe über die Rosenhöhe bis hin zum Skulpturengarten Spanischer Turm selbst werden zehn Plastiken präsentiert. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Anthony »Tony« Douglas Cragg kommt zurück nach Darmstadt. Nach seiner vielbeachteten Ausstellung im Hessischen Landesmuseum im Winter 2016 / 2017 werden seine Arbeiten dieses Mal im öffentlichen Raum der Wissenschaftsstadt Darmstadt gezeigt.
Vom UNESCO-Weltkulturerbe Mathildenhöhe im Westen über die Parkanlagen der Rosenhöhe bis hin zum Skulpturengarten Spanischer Turm im Osten werden zehn monumentale Plastiken des in Großbritannien geborenen Künstlers Tony Cragg arrangiert.
Zentrale Blickpunkte bilden dabei die 6,5 Meter hohe Edelstahl-Doppelskulptur
Points of View (2018) vor dem Ausstellungsgebäude des Instituts Mathildenhöhe
sowie die etwa 6 Meter hohe weiße Glasfaserarbeit Mean Average (2018) im Skulpturengarten Spanischer Turm – am Übergang zum weiten Oberfeld. Ergänzt wird die Auswahl durch weitere Bronzearbeiten, darunter etwa Versus (2012) und Mixed Feelings (2012), die farbige Akzente in der Landschaft setzen.
Neben den großformatigen Skulpturen, die der Künstler eigens für die Ausstellung ausgewählt und deren Verortung er vorgeschlagen hat, werden im Inneren des Spanischen Turms kleinere plastische Werke sowie Zeichnungen des 1949 in Liverpool geborenen Künstlers präsentiert. Zeichnungen sind es auch, aus denen heraus er stets seine bildhauerische Arbeit entwickelt.
Tony Craggs Werk, 1988 mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet, ist geprägt vom intensiven Bezug zur Natur. Inspiriert bereits im Jugendalter, entwickelte der Bildhauer ein großes Interesse an natürlichen Stoffen, Formen und Strukturen sowie ihrem Lebenszyklus von der Entstehung über die Transformationsprozesse bis hin zu ihrem Eingehen.
»Alles, was wir im Kopf haben, alle Gedanken, Wissenschaft, unsere Emotionen, sind alle gesteuert durch unsere Erlebnisse mit Materialien. Von Anfang an kriegen wir die Wärme und die Farben und den Geschmack der Welt mit. Die speichern wir, und irgendwann haben wir das schön im Gehirn geordnet, und wir können dann mit dem, was wir gelernt haben, wirklich denken. Und so funktioniert unser Leben. Und Bildhauerei ist nur ein bisschen mehr, ein bisschen weitergedacht.«
Tony Cragg im Gespräch mit Ulrike Timm, Deutschlandfunk Kultur, 21. Oktober 2020
In der Ausstellung TONY CRAGG kehren die in neue Formen transformierten Elemente in die Natur zurück. Dabei zeigt sich eindrucksvoll, wie Kunst den öffentlichen Raum verwandelt und zugleich mit der Natur in einen Dialog tritt.
Nach der Wiedereröffnung der historischen Ausstellungshallen von Joseph Maria Olbrich auf der Mathildenhöhe im Herbst 2024 rückt mit der Ausstellung TONY CRAGG der öffentliche Raum auf und rund um die UNESCO-Welterbestätte Mathildenhöhe in den Vordergrund. Gemeinsam mit der Parkanlage Rosenhöhe, im vergangenen Jahr mit dem renommierten Garten-Oskar ausgezeichnet, wird ein temporäres Zusammenspiel von Natur, Architektur und Kunst präsentiert, das an die traditionsreiche Geschichte der Orte anknüpft und in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt entstand und für das Ausstellungsprojekt die öffentlichen Flächen zur Verfügung stellt.
Die Werke im öfffentlichen Raum sind rund um die Uhr zugänglich. Die Arbeiten im Skulpturengarten Spanischer Turm können während der eigens für die Ausstellung erweiterten Öffnungszeiten besucht werden – jeweils dienstags bis sonntags zwischen 12:00 Uhr und 18:00 Uhr.
Parallel zur Darmstädter Ausstellung wird ab dem 18. Mai 2025 auch die Partnerausstellung TONY CRAGG im Skulpturenpark Heidelberg gezeigt, in der fünf weitere Werke zu sehen sein werden.
Im Rahmen des umfangreichen Vermittlungsprogramms werden unter anderem gemeinschaftlich organisierte Führungen über beide Ausstellungsgelände hinweg angeboten sowie eine organisierte Bustour zum Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal, gegründet 2008 von Tony Cragg selbst. Begleitend zu beiden Ausstellungen erscheint ein reich bebildeter Katalog, der in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand und Einblicke in beide Schauplätze bietet.
Hintergrundinformationen
Tony Cragg
Anthony »Tony« Douglas Cragg wird 1949 in Liverpool als Sohn eines Elektroingenieurs geboren. Nachdem er zunächst als Laborassistent für die British Rubber Producers Research Association arbeitet, belegt er von 1969 bis 1970 Kurse am Gloucestershire College of Art & Design in Cheltenham im Südwesten Englands. Ab 1970 absolviert er zunächst sein Studium an der Wimbledon School of Art, das er 1973 mit dem Bachelor of Arts abschließt. Zwischen 1973 und 1977 schließt ein Masterstudiengang am Royal College of Art in London an. Nachdem er zunächst ab 1976 eine Professur an der L‘École des Beaux Arts de Metz annimmt, folgt auf den Umzug nach Wuppertal 1977 ein zehnjähriger Lehrauftrag an der Kunstakademie Düsseldorf. An dieser folgen weitere Professuren zwischen 1988 und 2001 sowie von 2006 bis 2014. Während dieser Zeit übernimmt er auch die Funktion des Rektors (von 2009 bis 2013).
Tony Cragg zählt zu den renommiertesten Bildhauern der Gegenwart. Neben der Teilnahme an verschiedenen Biennalen in Venedig, Sydney und São Paulo nimmt er wiederholt an der documenta in Kassel teil. Seine Werke werden weltweit in Ausstellungen gezeigt, so zum Beispiel 1990 im Art Institute of Chicago, 2011 im Louvre oder 2024 im Kunstpalast Düsseldorf. Seine Arbeiten befinden sich sowohl in bedeutenden Sammlungen wie der des Lehmbruck Museums Duisburg, des Städel Museums Frankfurt am Main oder der Peggy Guggenheim Collection Venedig als auch im öffentlichen Raum beispielsweise in Tokio, Milwaukee oder Bonn. Neben der Skulptur selbst umfasst sein OEuvre auch Zeichnungen, die sowohl als Skizzen für sein bildhauerisches Werk stehen als auch als eigenständige Werke darstellen. Mit seiner Cragg Foundation betreibt er seit 2008 den Skulpturenpark Waldfrieden auf einem 15 Hektar großen Parkgelände in Wuppertal. 2015 erhält Tony Cragg eine Ehrenprofessur der Kunstakademie Düsseldorf, 2016 wird er zum Knight Bachelor des Vereinigten Königreichs ernannt. Tony Cragg lebt und arbeitet in Wuppertal.
Weitere Informationen unter:
www.tony-cragg.com
Rosenhöhe und Mathildenhöhe
Der Park Rosenhöhe ist ein gärtnerisches Kunstwerk, das sich seit der Schaffung mit der Vision einer Landschaftsidylle im Jahr 1817 durch Gartendirektor Johann Michael Zeyher in über 200 Jahren zu einem Park der Bürgerschaft entwickelt hat. Letztes Jahr erst verlieh die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Hessen e.V. dem Grünflächenamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt den begehrten Gartenoskar für die drei Hauptsanierungsziele des Parks: Hohe Attraktivität der Parkanlage für Besucherinnen und Besucher, die Optimierung der Pflanzung und Pflege hinsichtlich der Veränderung der klimatischen Bedingungen sowie die Erhöhung der Biodiversität bei Flora und Fauna.
Die Mathildenhöhe war seit 1800 eine landschaftliche Parkanlage, die Prinz Christian von Hessen -Darmstadt erschaffen ließ. Nach einer vielgestaltigen Umnutzung des Parks ab 1830 erhob Architekt Joseph Maria Olbrich 1901 das Thema Garten auf der Mathildenhöhe zu einem programmatischen Bestandteil seiner Vorstellung von Moderne, die Mathildenhöhe erhielt Parkanteile und fand eine sinnvolle Einbindung der russischen Kapelle in das Gesamtensemble.
Skulpturengarten Spanischer Turm
Der Skulpturengarten Spanischer Turm ist ein Ort, an dem Kunst und Natur eine reizvolle Symbiose eingehen und lebendige Wechselbeziehungen entstehen. Der Skulpturengarten präsentiert bedeutende, international anerkannte gestalterische Positionen. Ziel ist es, die Arbeiten vor allem jener Bildhauerinnen und Bildhauer zu berücksichtigen, deren künstlerische Biografie mit der Stadt Darmstadt verbunden ist.
Weitere Informationen unter:
www.skulpturengarten-spanischer-turm.de
BS Kulturstiftung
Die im Jahr 2018 gegründete BS Kulturstiftung Darmstadt ist eine private Initiative, die Kunst- und Kulturprojekte in Darmstadt unterstützt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Fotografie und Design. Das Engagement der Stiftung konzentriert sich ausschließlich auf die Stadt Darmstadt. Die Stifter möchten damit ihre lokale Verbundenheit zum Ausdruck bringen und sich als Mitglieder der Zivilgesellschaft aktiv in die Gestaltung ihres Umfeldes einbringen. Seit 2020 betreibt die BS Kulturstiftung den Skulpturengarten Spanischer Turm auf der Darmstädter Rosenhöhe, mit seiner Schaffung hat sich die BS Kulturstiftung aktiv in die Gestaltung des öffentlichen Raumes eingebracht und einen in der Region bisher nicht vergleichbaren künstlerischen Akzent gesetzt.
Weitere Informationen unter:
www.bs-kulturstiftung.de