Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Germany

„Bilder im Kopf, Körper im Raum“: Franz Erhard Walther

Eigens angefertigte Exhibition Copies können von den Besucher*innen auf der zentralen Aktivierungsfläche im Zentrum der Ausstellung genutzt werden – zwei Einbauten im Ausstellungsraum erlauben eine ungewöhnliche Aufsicht und Perspektive auf diese Handlungsfläche. Sie führt vor Augen, dass Walthers Kunst lebendig, zugänglich, im Heute und Jetzt verankert und vor allem demokratisch und ohne hierarchischen Gedanken ist. Es sind keine speziellen Vorkenntnisse notwendig, um die einfachen Handlungen auszuführen – seine Bildsprache ist grenzüberschreitend und universell verständlich.

Franz Erhard Walther formuliert Anfang der 1960er-Jahre – im Umfeld des Minimalismus und jenseits des klassischen Verständnisses von Skulptur und Malerei – einen neuen Werkbegriff, der die Betrachter*innen als Akteur*innen mit einbezieht: Sein Erster Werksatz (1963–1969) aus 58 aktivierbaren Elementen ist legendär. Damit konkretisiert der Künstler sein Verständnis von Skulptur, er versteht die ausgeführte Handlung als „Werkform“: Gesten und Aktionen werden zum essenziellen Bestandteil seiner Arbeiten. Durch sein Wirken als Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg wurde er zu einem einflussreichen Lehrer, und die kunsthistorische Bedeutung seines Werkes ist unumstritten.

Schon im Frühwerk bezieht der Künstler das Prozesshafte und Ungesicherte als Gestaltungsprinzip mit ein; während seiner Zeit in Düsseldorf spielen Experiment und Innovation eine große Rolle. Das Rheinland wird zu einer wichtigen Studien- und Wirkungsstätte, was in der Ausstellung und im begleitenden Katalog mit teilweise unveröffentlichten Dokumenten deutlich wird.

Seit Anfang 1963 verwendet er Stoff – ein bis dahin kaum gebräuchliches künstlerisches Material – für die Herstellung fast aller Aktivierungsobjekte. Ab 1966 etabliert Walther darüber hinaus die „Lagerform“, die in Stoff verpackten Werke, als eigenständigen Werkstatus. In den Wandformationen ab den 1980er-Jahren erzielt er eine unvergleichbare Verschränkung von Malerei, Skulptur und Architektur, die sich bis heute fortsetzt.

Weitere Informationen unter Franz Erhard Walther - Bundeskunsthalle

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