In der Reihe INTERFACE sind es Schnittstellen zu Gliedmaßen ähnlich wie die Bruchkanten eines Torsos. Die Reihe SEGMENT weist Schnittstellen zu gleichgeordneten Gliedern auf, die das Werk als Bestandteil eines größeren Gefüges bezeichnet – etwa in der Art eines Formsteins im gotischen Maßwerk.
Priese behandelt die Schnittfläche als Formprinzip. Er spielt mit dem Negativen, mit dem, was nicht da ist, formuliert dieses aber positiv, als Möglichkeit der Ankoppelung. So weist das Werk über sich selbst hinaus wie ein ungesättigtes Molekül und erzeugt damit optische Spannung. Es findet Vollständigkeit nicht in sich, sondern außer sich, im Blick des Betrachters.
Dr. Reimar Lacher