Gerhard Marcks Stiftung

Am Wall 208
28195 Bremen
Germany

Die phrygische MĂĽtze. Erika Plamann

„Ein Gartenzwerg darf nicht größer als 68 cm sein, muss eine rote, hohe Zipfelmütze tragen, bärtig sowie männlich und vorwiegend aus Plastik sein“, nachzulesen in den Statuten einer internationalen Vereinigung zum Schutze der Gartenzwerge.

Die neuste Arbeit der KĂĽnstlerin Erika Plamann (geb. 1954) setzt sich genau mit diesem Objekt, einer weitverbreiteten nostalgischen Kitschfigur auseinander. Eigens fĂĽr den Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses baut sie eine Installation mit Zwergenfiguren aus Wachs und Pigmenten, die in kleinen Gruppen, aber auch einzeln zu entdecken sind. Allen gemeinsam ist eine vereinfachte Form der ZipfelmĂĽtze, auch als phrygische MĂĽtze bekannt, ein charakteristisches BekleidungsstĂĽck der Phryger, die in der Antike im Zentrum Kleinasiens lebten.

Darüber hinaus nutzt Plamann das Stilmittel der Vervielfältigung der Objekte, um sie für neue Bedeutungszusammenhänge zu inszenieren. Sie arbeitet Massenprodukte wie zum Beispiel die Gartenzwerge zu Einzelstücken um und schafft so Originale mit einer eigenen Würde. Auch der Materialmix (Wachs und Pigmente) lässt Unikate entstehen, denen das vermeintlich Kitschige entzogen ist.

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