Sophie Azzilonna
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Germany
Ingo Maurer - Pendulum
Ingo Maurer gehört zu den vielseitigsten Lichtgestaltern unserer Zeit. Papier, Porzellan oder Plastikmäuse – er bringt sie zum Leuchten. Ihn interessieren die Anwendungsmöglichkeiten technischer Neuerungen, für die er innovative Umsetzungen entwickelt.
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Bereits 1966 gestaltete Ingo Maurer mit „Bulb“ eine radikale Lampe in Form einer gläsernen Glühbirne, die die Glühbirne als Lichtquelle ins Zentrum stellt. Er schuf 1984 mit dem Niedervolt-Lichtsystem „YaYaHo“ eines der ersten Seilsysteme für Halogenreflektoren. Seine „EL.E.DEE“ aus dem Jahre 2001 gilt als erste LED-Tischlampe. Seit dem Jahrtausendwechsel entstanden LED-Tische und LED-Bänke, seine LED-Tapeten und LED-Decken sind legendär. 2006 entwarf Ingo Maurer mit „Flying Future“ ein Lichtobjekt mit OLED-Modulen und 2008 entwickelten Ingo Maurer und Osram mit „Early Future“ die weltweit erste serienreife OLED-Leuchte. Der Pionier des Lichtdesigns Ingo Maurer setzt sich dabei immer auch kritisch, mitunter politisch mit diesen technischen Veränderungen auseinander. Denn die Qualität des Lichts und ihr Einfluss auf den Menschen sind für ihn besonders wichtig.
Ingo Maurer ist für seine Lampen und Lichtobjekte, aber auch für seine Lichtkompositionen für öffentliche Räume und Plätze international renommiert und vielfach ausgezeichnet. Ingo Maurer ist fasziniert von der Immaterialität des Lichtes und setzt Wasser oder Metalle wie Aluminium und Kupfer ein, um Licht einzufangen und zu reflektieren. Aus hochglanzpoliertem Aluminium ist auch das „Pendulum“, das Ingo Maurer für die Rotunde der Pinakothek der Moderne realisiert hat. In seinen Maßen von rund 3 Meter Höhe und 1 Meter Durchmesser spiegelt es das sich im Tagesverlauf und in den Jahreszeiten stets verändernde Licht sowie den Raum mit seiner charakteristischen Architektur und die Museumsbesucher. Das gleichsam über dem Boden schwebende „Pendulum“ im Zentrum der Rotunde wird regelmäßig in eine leichte Bewegung gebracht und wird dann langsam wieder ausschwingen.
Pendel – seien es pendelnde Lampen oder schwingende metallene Ellipsoide – sind für Ingo Maurer ein wichtiges Element in seinem Werk, mit denen er mit einfachen Mitteln Licht mobil machen kann.
Die archaische Form des Eies und seine konstruktive Perfektion faszinieren seit jeher. Das schwingende Pendel ist ein physikalisches Phänomen der Natur, das schon den Ägyptern Orientierung bot. Die Beobachtung eines Pendels gehört zu den kinetischen Erlebnissen, die sich durch ihre Ruhe und Regelmäßigkeit auf unser Wohlbefinden auswirken. Diese Kombination aus harmonischer Form des Eies und der beruhigenden Bewegung des Pendels sind die Ausgangspunkte für Ingo Maurers „Pendulum“, das schwingend oder im Ruhezustand eine neue Raumerfahrung ermöglicht.