Mit dem künstlerischen Konzept, das der Ausstellung zugrunde liegt, untersucht Tatjana Busch das Licht als Bewusstseinsmaterial in Verbindung zu Objekten und in der Wahrnehmung des Betrachters. Die Nacht initiiert automatisch den Tag. Sie erscheint in Dunkelheit und sie kennt keine Grenzen, keine Trennungen, die Welt der Gegenstände verbindet sie zu einem Ganzen.
Das Erkennen der Dinge in unserer Wahrnehmung und die Kontrolle darüber lässt nach. Für unser Nervensystem ist sie geradezu erholsam. Wie die Sehnsucht nach einem ungestörten Sternenhimmel erkennen lässt, oder die Ruhe und Geborgenheit, die in ihr entsteht, wenn man zum Beispiel an globalisierte Arbeitsabläufe in den internationalen Zeitzonen denkt.
Das Licht ist Kind der Dunkelheit, wie der Klang in der Stille wohnt. Im Schwarz der Dunkelheit orientieren sich unsere Sinne von der Außenwelt nach innen. Die eigene Wahrnehmung wird zum einzigen Kompass. Die Dunkelheit bedingt das Licht. In diesem Spannungsverhältnis gestaltet die Lichtkünstlerin Tatjana Busch die Architektur der Dunkelheit und lotet deren Wahrnehmung aus. Mit ihren Arbeiten verleiht sie dem Thema „Raum“ große Bedeutung, geht auf die Geometrie des Raumes ein, auf ihre Eigenschaften – immer auf der Suche nach
neuen Räumen der Reflexion. „Die Dunkelheit der fensterlosen whiteBOX im Werksviertel-Mitte ist für das Konzept dieser Ausstellung deshalb besonders geeignet,“ so Dr. Martina
Taubenberger, Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin der whiteBOX. In der Ausstellung FREQUENCIES lässt Tatjana Busch nicht nur neue physikalische
Licht-Orte sondern auch subjektive Räume in der Wahrnehmung des Betrachters hinter den Augen entstehen. Genau hier entsteht das eigentliche Werk. Die eigentliche Skulptur wird dort moduliert, mit dem Licht als Bewusstseinsmaterial. Die Installation spielt und vermittelt. Sie bewegt sich zwischen dem Objektiven, den wissenschaftlich festgelegten Elementen der Physik, zwischen dem allgemein Definierten, Konditioniertem, dem Subjektiven und der persönlichen Wahrnehmung des Betrachters, der Welt des Emotionalen, des Irrationalen,
des Mystischen. Der Komponist Christian Losert benutzt die Farben und ihre Wellenlängen in seinem Soundkonzept, übersetzt sie in Frequenzen und deren entsprechenden Tönen. FREQUENCIES behandelt und beleuchtet im wahrsten Sinne des Wortes die Fragen: „Wie klingt rot? Wie klingt 480 Tetra Hertz? Was macht es mit mir?“
Wir alle wissen, dass beispielsweise die Farbe Rot so ist, wie sie erscheint. Physikalisch betrachtet, welche Wellenlänge (680-780 Nanometer) und welche
Frequenz (380-480 Tetra Hertz) ihr zugeordnet werden. Was der Einzelne empfindet, wenn er Rot sieht, wissen wir jedoch nicht. Was die Wahrnehmung der
Farbe Rot in ihm auslöst, was es mit ihm macht, wissen wir nicht. Es entzieht sich dem allgemein Gültigen. Es ist Intention der Ausstellung, diese Phänomene
für sich selbst zu entdecken, auszuloten und sich bewusst zu machen.  https://vimeo.com/761572493?share=copy
8 Objekte, fluoreszierendes  Acrylglas, Silber beschichtet, MaĂźe variabel.Â
Lichtprogramm: DMX Equipment mit Steuereinheit
Video, Loop 25 Minuten,Â
Sound komponiert von Christian Losert
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