Germany
Heiner Thiel
Die geometrische Form, die ungebrochene Farbe und die Interaktion von Licht, Farbe und Betrachter sind die Grundlagen meiner Wandobjekte. Das klingt akademisch, ist aber von ungeheurer Sinnlichkeit. Und zugleich von einer Schlichtheit, die Staunen macht. Farbe und Form sind untrennbare Einheit in den Arbeiten. Quadrate, Rechtecke oder freie, gerundete Formen aus Aluminium, mal dünn-, mal dickwandig, biegen sich konkav nach vorn ‑ nicht zufällig, sondern als genau berechnete Segmente gedachter Kugeln. Die Farbe eloxiert: glatt, schimmernd, ideal monochrom füllt sie, nein, ist sie, Innenfläche des Segments. Das ist das Prinzip jeder meiner Arbeiten, ob sie nun gerade mal 15 auf 15 Zentimeter oder eineinhalb Quadratmeter misst. Dass ich zu diesen Maßen auch die der Tiefe angebe ‑ schließlich wölben sich die Arbeiten unterschiedlich von der Wand ‑ ist so logisch wie interpretatorisch. Es geht ja auch um Dreidimensionalität. Die Wirkung dieser maschinell hergestellten Wandobjekte: Erlebbarer Farb-Raum.