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Helga Gutbrod

Petrusplatz 4
89231 Neu-Ulm
Germany

Renée Sintenis. Pionierin der Bildhauerei

Eine Ausstellung über eine der bekanntesten Bildhauerinnen der Weimarer Republik.

Sie galt als Gesicht der Weimarer Republik und mit ihrer modischen Kurzhaarfrisur als ein Vorbild für die „neue Frau“: Renée Sintenis, eine Pionierin der Bildhauerei. Ob beim Ausritt im Tiergarten oder am Steuer des eigenen Automobils, - im Berlin der 1920er Jahre machte die hochgewachsene und androgyn wirkende Künstlerin großen Eindruck.

In ihrem plastischen Schaffen bevorzugte Sintenis das kleine Format. In Kleinplastiken widmete sie sich zunächst dem weiblichen Akt und bald vorwiegend der Tierplastik. Um ihrer Profession zu folgen, bricht sie mit ihrer Familie.

Allmählich findet Renée Sintenis in einer impressionistisch-flackernden Oberflächenbehandlung ihre ganz eigene Formensprache. Vor allem die berührende Ungelenkigkeit junger Tiere und ihre vom Instinkt geleiteten Bewegungen weiß sie überzeugend wiederzugeben. Gefördert von der Galerie Alfred Flechtheim, deren ‚Paradekünstlerin‘ sie bald ist, werden ihre Werke zum beliebten Sammelobjekt im In- und Ausland und verschaffen ihr rasch Renommee. Doch auch die kraftvolle Vorwärts-Dynamik eines Polospielers oder die gespannte Konzentration der populären Boxkämpfer weiß die Bildhauerin zu veranschaulichen. Ihre pointierten, packenden Sportlerdarstellungen sind damit zugleich ein ausdrucksstarkes Zeugnis der Sportbegeisterung der Zeit. Eindringliche Selbstbildnisse und die charaktervollen Bildnisse von Freunden, zu denen der Dichter Joachim Ringelnatz zählt, befördern zusätzlich das Interesse an ihrem künstlerischen Werk. Mit der Plastik der „Daphne“ schafft die Künstlerin zudem eine der eindrucksvollsten mythologischen Verkörperungen der Zeit.

Nach einschneidenden Jahren der inneren Emigration wird Renée Sintenis schließlich in den 1950er Jahren mit ihrer Skulptur des Berliner Bären zur Botschafterin der von ihr so geliebten Stadt. Bis heute ist diese Schöpfung als Trophäe der Berliner Filmfestspiele heißbegehrt und weltbekannt.

Dank einer großzügigen Leihgabe durch die Sammlung Karl H. Knauf, Berlin gibt die Ausstellung im Edwin Scharff Museum mit über 80 Werken einen umfassenden Überblick über das bildhauerische Werk der Künstlerin.

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