Magazin

Modernes Florenz – Ein Rundgang durch die zeitgenössische 3D-Kunst (Teil 1)

Viele Meister der Renaissance, noch mehr Meisterwerke der Renaissance. Florenz fasziniert mit Schönheit, Meisterlichkeit und gutem Geschmack. Die Touren sind bekannt und die wichtigsten Stationen der Kunstgeschichte beliebt. Heute haben wir jedoch eine etwas andere Florenz-Tour für Sie vorbereitet: einen Rundgang durch ein zeitgenössisches, modernes und dreidimensionales Florenz.

Sie reisen nach Florenz. Sie reisen in die Stadt der Renaissance, in die Stadt von Michelangelos David, in die Stadt der Medicis. Es ist ein Städtetrip. Sie haben nur die üblichen paar Tage Zeit, um sich die wichtigsten Ecken und Werke der Stadt anzuschauen. Was machen Sie? Sie stehen wahrscheinlich früh auf, schlendern an dem einen Tag durch die florentinischen Gassen, Märkte und Parks und gucken sich an dem anderen Tag die Meisterwerke von Michelangelo, da Vinci, Giotto, Donatello, Raffael, Boticelli etc. an. Die damalige Kunst: wunderschön, fabelhaft, meisterlich … die Frage ist: Kann man das von der zeitgenössischen Kunst auch behaupten und kann man zeitgenössische dreidimensionale Kunst überhaupt in Florenz finden? Unsere Antwort: Absolut!!! 

Hiermit heißen wir Sie willkommen zu einem ganz besonderen Rundgang, der Ihnen einen Einblick in die zeitgenössische dreidimensionale Kunst in Florenz bietet und Sie dabei an die schönsten Orte dieser vielfältigen Stadt bringt.

Piazzale Michelangelo:

Begeben wir uns also auf diese spannende Tour durch Florenz und beginnen an einem Ort, der sicher ein Highlight dieser Stadt ist: der Piazzale Michelangelo. Was wir hier finden, ist ein atemberaubender Ausblick über die gesamte Stadt (siehe Titelbild), eine gemütliche Atmosphäre, die zum gemeinsamen „Caffè“ einlädt, und im Zentrum des Platzes: eine Nachbildung von Michelangelos David. Ja, richtig, das hat bisher noch nichts mit zeitgenössischer Kunst zu tun, ist aber trotzdem sehr sehenswert. Außerdem können wir uns hier einen Überblick verschaffen, das italienische Flair genießen und Energie für die Tour sammeln.

Vom Piazzale Michelangelo zum Rosengarten „Giardino delle Rose“ (ca. 6 min):

Rosengarten_1.jpg
Giardino delle Rose im Winter

Von Michelangelos David und dem nach dem Künstler benannten Platz, geht es weiter zu dem fußläufig nur einige Minuten entfernten Rosengarten.
Hier finden wir nebst ca. 350 verschiedenen Rosenarten, vielen Pflanzenarten und anderen Gewächsen auch 12 Skulpturen des Künstlers Jean-Michel Folon (1934–2005). Das sicher auffälligste Werk ist Partir (1977), das sich direkt am Garteneingang befindet. Partir (verlassen) zeigt die Nostalgie Folons gegenüber Italien, in das er sich während einer Reise in jungen Jahren verliebte. Die Skulptur ist der Umriss eines Koffers mit einem die Meereswellen reitenden Schiff im Inneren. Der Koffer umrahmt dabei die Stadt, wodurch man lyrisch dazu eingeladen wird, sich Florenz mit nach Hause zu nehmen.

Auch die anderen Skulpturen sind malerisch in die Natur und ihre Umgebung eingebettet. Wie beispielsweise Chat (Katze) (1996), eine schlafende Katze zwischen der Rosenpracht, oder Je me souviens (Ich erinnere mich) (2003), eine auf der Bank sitzende männliche Figur mit aufgeschlagenem Buch in der Hand – hier können wir uns dazu setzen, die Natur, die Kunst und den auch von hier aus fabelhaften Ausblick über die gesamte Stadt genießen.

Folon Koffer.jpg
Jean-Michel Folon, Partir, 1977

 

Vom Rosengarten zum „Le Murate Caffè“ (ca. 15 min):

Willkommen in einem jungen, einem internationalen, aber vor allem einem modernen Florenz! Was eigentlich als Literaturcafé bekannt ist, hat sich mittlerweile zu einem Zentrum für zeitgenössische Kunst und Kultur entwickelt. Hier finden Ausstellungen, Workshops, Konzerte, Debatten, Lesungen und andere schwerpunktmäßige Aktivitäten statt. Definitiv einen Besuch wert! 

Vom „Le Murate Caffè“ zum Four Seasons Hotel (ca. 14 min):

Der nächste Standort ist ein absoluter Geheimtipp!

Gehen wir jetzt 14 Minuten weiter Richtung Norden, kommen wir am Four Seasons Hotel an. Wer sich wundert, was es dort wohl zu entdecken gibt, auf den wartet im Garten des Hotels eine echte Überraschung: Der Giardino della Gherardesca, der dort im 15. Jhd. angelegt wurde, beherbergt auf 4,5 ha Fläche eine fantastische Sammlung zeitgenössischer italienischer Skulpturen.
Hier finden wir beispielsweise die Skulpturen Rotture (2017), Paradiso perduto (Verlorenes Paradies), Metamorphosis – Butterfly und My Times von Ugo Riva, Kunstwerke von Dario Tironi und die Skulptur "Cigno" Facing the future ("Schwan") von Anne Shingleton.

Außerdem gibt es hier die Pesci (Fische) von Gioela Suardi, die selbst sagt, dass ihr Kunstwerk den Menschen Freude und Poesie geben solle, so wie die Natur es tue. Außerdem sollen die Fische die kreativen Menschen darstellen, die sich aus ihrer alltäglichen Umgebung hinausbegeben. 
Auch nicht unerwähnt bleiben sollen die außergewöhnlichen Werke Il peso del tempo sospeso (Das Gewicht der Schwebezeit), Marta e l’elefante (Marta und der Elefant) und Testa di Rinoceronte (Chef des Rhinozeros) von Stefano Bombardieri, der Tiere als die Verbindung zwischen Mensch und Natur sieht und das in seiner Kunst mit viel ästhetischem Gespür darstellt.

Vom Four Seasons Hotel zum Museo Novecento (ca. 15 min):

Paolo Parisi_Museo_0.jpg
Paolo Parisi, Museo

Vom Four Seasons Hotel aus gehen wir nur 15 Minuten, bis wir am Museo Novecento ankommen. Seit dem Jahr 2014 werden hier Kunstwerke des 20. Jahrhunderts in dauerhaften und temporären Ausstellungen präsentiert. In der dauerhaften Ausstellung sind unter anderem Werke von Giorgio De Chirico, Filippo De Pisis, Gino Severini, Giorgio Morandi, Mario Mafai, Renato Guttuso, Felice Casorati und Ottone Rosai vertreten. In den temporären Ausstellungen gibt es jedoch noch mehr dreidimensionale Kunst zu sehen.

Marco Bagnoli_Araba Fenice_0.jpg
Maurizio Nannucci, Everything might be different

 

Vom Museo Novecento zur Street Levels Gallery (ca. 3 min):

Der Rundgang geht weiter zur Street Levels Gallery, die sich mit der Interaktion zwischen Kunst und Straße beschäftigt. Die Galerie ist nicht nur ein Ausstellungsort für Kunst verschiedener Genres, sondern auch ein Treffpunkt für junge Kreative.

Nachdem wir uns die Street Levels Gallery angeschaut haben, gibt es noch sieben weitere Stationen der zeitgenössischen Kunst, auf die wir uns freuen können. Dafür sollten wir aber erst einmal wieder Energie tanken und den Sonnenuntergang genießen – Teil 2 folgt!

 

Sonnenuntergang Michelangelo.jpg
Ausblick vom Piazzale Michelangelo bei Sonnenuntergang

Florenz-Rundgang Teil 2

 

Natalia Nedza_5.jpg

Autorin: Natalia Nedza 

Nachdem ich für ein halbes Jahr in Florenz studieren durfte, freut es mich jetzt, Ihnen eine ganz besondere Seite dieser wunderschönen Stadt zu zeigen.

Galerie

Ugo Riva, Rotture – Q.I.E.C –C (2017), keramik, dama 1 cm 120 x 110 x 180 h, dama 2 cm 120 x 70 x 190 h, cane cm 110 x 110 x 50 h, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Ugo Riva, Rotture – Q.I.E.C –C (2017), keramik, dama 1 cm 120 x 110 x 180 h, dama 2 cm 120 x 70 x 190 h, cane cm 110 x 110 x 50 h, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Ugo Riva, Rotture – Q.I.E.C –C (2017), keramik, dama 1 cm 120 x 110 x 180 h, dama 2 cm 120 x 70 x 190 h, cane cm 110 x 110 x 50 h, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Ugo Riva, Rotture – Q.I.E.C –C (2017), keramik, dama 1 cm 120 x 110 x 180 h, dama 2 cm 120 x 70 x 190 h, cane cm 110 x 110 x 50 h, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Gioela Suardi, Pesci, keramik, 120 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Gioela Suardi, Pesci, keramik, 120 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, ll peso del tempo sospeso, Fiberglas, Cinghie und Ferro, 400 x 140 x 350 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, ll peso del tempo sospeso, Fiberglas, Cinghie und Ferro, 400 x 140 x 350 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, Marta e l’elefante, Fiberglas, Cinghie und Ferro, 180 x 500 x 470 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, Marta e l’elefante, Fiberglas, Cinghie und Ferro, 180 x 500 x 470 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, Marta e l’elefante, Fiberglas, Cinghie und Ferro, 180 x 500 x 470 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, Marta e l’elefante, Fiberglas, Cinghie und Ferro, 180 x 500 x 470 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, Testa di Rinoceronte, Fiberglas, 500 x 270 x 270 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.
Stefano Bombardieri, Testa di Rinoceronte, Fiberglas, 500 x 270 x 270 cm, Parco della Gherardesca (The Four Seasons Park), © Four Seasons Hotel.

Mehr lesen

Redaktionsteam

Skulpturgenuss auf Bayerisch

Redaktionsteam

Auf den Spuren eines Wunders

Zum Anfang der Seite scrollen