Skulpturgenuss auf Bayerisch
Bayern hat im Sommer viel zu bieten: Berge, Seen, Bier und boarische Gemütlichkeit ziehen jedes Jahr Millionen von Urlaubern an. Viele Touristen kommen aber auch für die Skulptur. Die kann man in Bayern nämlich an vielen Orten ganz romantisch in der freien Natur erleben. Wir stellen Ihnen vier der schönsten Skulpturenwege vor.
In Bayern lässt sich Wandern, Naturerlebnis und Kunst gut miteinander verbinden. Gönnen Sie sich einen Spaziergang, lassen Sie sich die Sonne auf die Nase scheinen und genießen Sie dreidimensionale Kunst an diesen vier Orten.
Rosenheim
Nicht nur zum Einkaufen ist die Stadt jederzeit einen Besuch wert, auch was den Bereich dreidimensionale Kunst betrifft, hat sie allerhand zu bieten. Planen Sie doch einmal einen Tagesausflug ein und genießen Sie die öffentliche Kunst von Rosenheim in vollen Zügen. Wir empfehlen die Anreise zur Loretowiese und eine anschließende Tour durch die Innenstadt: beginnend am Ludwigsplatz, über den Max-Josefs-Platz mit seiner atemberaubenden historischen Architektur hin zum Salingarten mit den ersten Kunstwerken im öffentlichen Raum.
Anschließend können Sie nach einer kurzen Verschnaufpause im Lokschuppen oder der Städtischen Galerie weiterflanieren und über den Skulpturenweg im Mangfallpark die Runde abschließen. Besonders sehenswert sind die Werke Passanten von Erika Maria Lankes – eine Arbeit, die stark an die Bürger von Calais von Auguste Rodin erinnert – und der Strassenlaternenwald, eine zeitgenössische Arbeit von Sonja Vordermaier.
Wasserburg
Die Altstadt, umschlungen vom Inn, gilt wohl bereits an sich als besonders sehenswert. Doch wer neben grandioser Architektur auch gern noch Skulpturen besichtigen möchte, kann dies gegen freien Eintritt auf dem Wasserburger Skulpturenweg Der Skulpturenweg wurde schon 1988 auf Initiative des Arbeitskreis 68, kurz AK68, eröffnet. Die Ruhe des Wassers, die die BesucherInnen stets begleitet, wird durchbrochen durch aufreibende Ein- und Ausblicke in dieses einzigartige Landschaftsgefüge. Besonders beeindruckend ist dabei die Sonnenscheibe von Ute Lechner (Titelbild). Ihre goldene Metallscheibe, in deren Mitte ein Loch ausgestanzt ist, eröffnet den Blick auf zwei weitere Goldscheiben auf der anderen Seite des Inns. Doch auch andere Werke regen zum Nachdenken an.
Seebruck
Mal wieder Lust zu Radeln? Auch Sport und Kultur lassen sich hervorragend miteinander kombinieren – mit einer Radtour zwischen Seebruck und Seeon. Auf der gut ausgebauten Radstrecke wurde von der ortsansässigen Galerie zusätzlich ein Skulpturenweg am Chiemsee mit Werken Heinrich Kirchners initiiert.
Skulpturenweg am Ammersee: von Schondorf nach Eching
Am Ammersee zeigt Bayern sich von seiner malerischsten Seite: Umgeben von grünen Hügeln liegt der See ruhig und blau da. Im Wasser dümpeln Boote und am Horizont recken sich die Alpen in den Himmel. Hier lässt es sich gut träumen! Am nordwestlichen Ufer des Sees entlang führt der Skulpturenweg am Ammersee. 21 Künstlerinnen und Künstler aus der direkten Umgebung haben hier jeweils eines ihrer ganz unterschiedlichen Werke beigetragen. Der Pfad führt vorbei an monumentalen Stahlkonstruktionen wie Thomas Lenharts Großer Fadenschein und zerbrechlicher Schönheit wie bei Harry Zengelers Glasobjekten, die sich sanft im Wind im Geäst der Bäume wiegen.
Autorin: Claudia Thiel
Claudia Thiel ist Kunsthistorikerin und begab sich auf eine spannende Reise durch Bayern um für uns die besten Skulpturenwege zu entdecken.
Titelbild: Ute Lechner, o.T. [Goldener Blick], Stahl, Gold, Wasserburg Skulpturenweg, o.J.
Alle Fotos in diesem Artikel stammen von der Autorin.