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EUROPÄISCHER SKULPTURENWEG - VISIONEN FÜR EUROPA

Europa steht gerade vor großen Herausforderungen. Die Corona-Krise betrifft und beschäftigt uns derzeit alle und überdeckt aktuell viele andere Themen. Doch auch die zunehmend nationalistischen Tendenzen in vielen Ländern, unser Umgang mit Flüchtenden, der rapide voranschreitende Klimawandel und damit die Frage, wie wir in Zukunft mit unseren Ressourcen umgehen wollen, bedürfen mutiger und klarer Entscheidungen. Dabei wird die Idee und die Wirkungsfähigkeit von Europa immer wieder in Frage gestellt.

Der Verein Art moves Europe möchte mit seiner Sprache, der Kunst, ein klares Zeichen für die europäische Idee setzen und hat daher ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen: den europäischen Skulpturenweg, der Europa über Ländergrenzen hinweg verbinden will. Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie spannend: Gemeinsam und im Dialog soll eine länderübergreifende Ausstellung geschaffen werden, welche die kulturelle Vielfalt und damit auch das enorme Potential Europas spiegelt. Ziel ist es, bis zum 9. Mai 2022 in jedem europäischen Land mindestens eine Skulptur aufzustellen, die von einem ansässigen Künstler, bzw. in Zusammenarbeit zwischen Künstlern und lokalen Unterstützern entsteht und so lokal ein sichtbares Zeichen für Europa setzt. In der zweiten Jahreshälfte 2022 soll der Skulpturenweg dann gemeinsam befahren und alle Beiträge besucht werden.

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Die Skulptur Kaiser Karl von Alfred Mevissen bildet den Start- und Endpunkt des Europäischen Skulpturenwegs. Die Abbildungen zeigen die Skulptur in zwei verschiedenen Entwicklungsstadien.


Start- und Endpunkt des Weges wird die Skulptur Kaiser Karl von Alfred Mevissen sein. Der Künstler, der auch Initiator des Europäischen Skulpturenweges ist, hat uns ein paar Fragen zu seinem Projekt beantwortet:

Wie ist die Idee zur Skulptur des Kaiser Karl entstanden?
Die Idee für die Skulptur ist im letzten Jahr im April entstanden, nachdem ich an einer Veranstaltung im Rahmenprogramm des Karlspreises von Aachen mitgewirkt habe.

Bei meinem Steinhändler fand ich dann einen Rohling der insbesondere im Bereich des Bartes schon ein paar Strukturen auswies die mich bewegt haben, diesen Stein zu kaufen.

Warum Kaiser Karl?
Kaiser Karl hat in Aachen, wo ich studiert habe und wo ich ganz in der Nähe wohne, einen besonderen Status, weil seine Gebeine hier aufbewahrt sind. Er gilt hier als der erste große Europäer. Auch wenn seine Methoden der Kriegsführung nicht gerade zimperlich waren, so hatte er eine klare Vision für Europa. Er führte eine gemeinsame Währung ein, investierte viel in Bildung, Infrastruktur und Kultur. Gerade im Moment, in einer Zeit in der eine gewisse Europamüdigkeit zu spüren ist, soll die Idee, Kaiser Karl aus seinem steinernen Kleid zu befreien und seine Vision wiederzubeleben, neue Begeisterung für Europa schaffen.

Was ist aus ihrer Sicht die größte Chance des Projekts?
Neben der wirtschaftlichen auch die interkulturelle Zusammenarbeit in Europa neu zu beleben, denn Begeisterung für Europa kann nur durch die Menschen und den kulturellen Austausch entstehen. Die Vorstellung, einen europäischen Skulpturenweg durch ein Europa der offenen Grenzen zu gestalten und diesen dann auch in Wirklichkeit abzufahren, dabei die kulturelle Vielfalt zu erleben und Freunde bzw. Gleichgesinnte zu treffen, ist für mich eine faszinierende Vorstellung. Durch die Arbeit an den Skulpturen wird an jedem Ort - durch den Dialog zwischen Künstlern, Sponsoren und Verwaltungen - die Europäische Idee neu belebt.

Wie sehen sie unter den aktuellen Umständen auf das Projekt?
In Zeiten von Corona bekommt der Europäische Skulpturenweg nochmal eine ganz neue Bedeutung, weil wir momentan ausnahmslos alle eine unglaubliche Entschleunigung erleben und uns zwangläufig Gedanken über die Welt nach Corona machen. Wir alle wissen nicht, ob wir nach der Krise noch so unbekümmert den Weg durch Europa abfahren können, wie das vorher der Fall gewesen wäre. Oder werden die Skulpturen des Europäischen Skulpturenweges im Zeichen von Corona andere Botschaften vermitteln?

Die Menschen lernen, dass Dinge, die noch vor einem Monat als unmöglich galten auf einmal möglich sind. Wir lernen, dass Klimaschutz geht, dass Solidarität vorhanden ist, dass Autokraten allesamt versagen und untertauchen oder sich blamieren, dass unsere so gescholtenen Politiker auf einmal in der Lage sind Parteipolitik in den Hintergrund zu stellen und gemeinsam zu handeln.

Es stellen sich Fragen wie wir nach der Krise weitermachen wollen: Welche Erfahrungen wollen wir in unser Leben nach Corona mitnehmen? Machen wir einfach da weiter, wo wir gestoppt wurden oder nutzen wir die Chance uns zumindest in einigen Bereichen neu aufzustellen und z.B. die systemrelevanten Berufe entsprechend auszustatten? Oder werden wir mit noch mehr Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit dem hinterherrennen, was wir verloren haben?


sculpture network wird im Rahmen einer Kooperation mit Art moves Europe e.V. regelmäßig über das Projekt, die Künstler und Kunstwerke berichten. Wer sich mit einer Arbeit am europäischen Skulpturenweg beteiligen möchte, kann dies noch bis Dezember 2020 tun. Auf unserer Ausschreibungs-Seite finden Sie nähere Details zum Projekt und der Bewerbung.

 

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Die Idee von Art moves Europe ist es, Kunstwerke zu schaffen, um an die Errungenschaften für die Europäische Idee zu erinnern und aktiv die Zukunft Europas mit zu gestalten. Mehr zum Verein finden Sie hier.

 

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