Magazin

Let's Europe! Der Europäische Skulpturenweg

Der Europäische Skulpturenweg ist eine außergewöhnliche Initiative die Kunst über Ländergrenzen hinweg verbinden soll. Initator des Projekts ist der Verein Art moves Europe mit dem sculpture network in Kooperation steht. Wir freuen uns, die Idee im Detail vorzustellen.

Der Europäische Skulpturenweg ist eine Initiative des Vereins Art moves Europe. Er unterstützt die Gesamtheit der europäischen Idee, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft eines Vielvölkerbundes, der mit seinen unterschiedlichen Kulturen und Staaten eine gemeinsame Einheit bildet. Dies ist in der heutigen Zeit als wichtiges Statement gegenüber verstärkten und erneut aufblühenden Tendenzen nationalistischer Ideen, einer Abschottung gegenüber anderen (europäischen) Staaten, gleichwohl wie außerhalb der EU, und einem beginnenden Auflösen gemeinsamer Verbundenheit, Werte und Übereinkünfte der europäischen Staaten untereinander zu sehen.

Diese gemeinsame europäische Union, die momentan aus 27 Mitgliedsstaaten besteht und sich das Motto „In Vielfalt geeint“ gegeben hat, ist in ihrer kulturellen Vielgestaltigkeit, die eine große Bandbreite besitzt, ein starker Verbund äußerst unterschiedlicher Staaten und Nationalitäten, die sich alle gemeinsam und doch auf ihre Weise im 2018 von Alfred Mevissen ins Leben gerufenen europäischen Skulpturenweg angesprochen und verbunden fühlen sollen.

 

**01_AME_Header_BECOME-A-MEMBER-1920x480.jpg

 

Was ist der Skulpturenweg?
Der Europäische Skulpturenweg führt durch alle europäischen Staaten und verbindet diese miteinander. In jedem Mitgliedsland sollen möglichst mehrere Skulpturen entstehen die sich mit dem europäischen Gedanken auseinandersetzen und diesen zum Ausdruck bringen. Die entstandenen Skulpturen sind durch den Weg miteinander verbunden, bringen durch die unterschiedliche Herangehensweise der einzelnen Künstlerinnen und Künstler an die Thematik viele unterschiedliche Facetten eines geeinten europäischen Gedankens zum Ausdruck und stehen trotz ihrer Vielfalt für ein gemeinsames Größeres, das symbolisch den Zusammenhalt in der Werteunion, für Einigkeit, Stärke und Zusammenleben steht. Dabei können die einzelnen Skulpturen durchaus unterschiedliche Aspekte des europäischen Gedankens widerspiegeln und somit konträren Aussehens oder Charakters sein. Lokale Örtlichkeiten werden durch die Skulpturen und den Weg zu einem großen Ganzen verbunden.

Wo führt der Europäische Skulpturenweg entlang?
Ziel ist es, einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Weg zu etablieren, der über die einzelnen Ländergrenzen hinweg besucht werden kann. Dazu muss sichergestellt sein, dass die jeweiligen Skulpturen an einem frei zugänglichen Ort aufgestellt sind und dort für einen längeren Zeitraum verbleiben können. Da sich in jedem Land möglichst mehrere Skulpturen befinden sollen, ist die Etablierung eines klassisch angelegten Rundweges nicht unbedingt möglich. Jede interessierte Person kann sich natürlicherweise von ihrem Heimatort aus auf eine eigene, analoge Reise zu den skulpturalen Werken begeben, Teile erst später besichtigen oder Skulpturen mehrmals in Augenschein nehmen. Dennoch ist als Start- und Endpunkt die Figur des Kaiser Karl zu sehen, da von hier aus die Idee des Skulpturenweges ihren Anfang nahm. Der Weg soll 2022 mit den teilnehmenden Künstler*innen abgefahren werden.
Ebenso ist es möglich, den Europäischen Skulpturenwegzusätzlich oder ausschließlich online und digital zu erleben. Dazu werden vom Verein Art moves Europe nach jeder Fertigstellung eines künstlerischen Werkes alle Ansichten der Skulptur fotografisch aufgezeichnet und dieses dreidimensional vermessen. Das daraus entstehende Kunstwerk gleicht dem Original bis ins Detail und kann von den BetrachterInnen über die angegebene Homepage aufgerufen werden. Das entstandene digitale Modell kann gedreht und von allen Seiten, wie das Original selbst von allen Seiten zu sehen ist, betrachtet werden.

Wer kann mitmachen?
Alle Künstler*innen die sich an der Idee des Europäischen Skulpturenwegs beteiligen wollen können sich bis zum Dezember 2020 bewerben. Da sich bislang noch nicht so viele Künstler*innen aus den verschiedenen Ländern beteiligt haben, hier ein Aufruf an alle Bildhauer*innen mit einer Arbeit zur europäischen Idee beizutragen, damit jedes Land wenigstens mit einer Skulptur vertreten ist.

 

**kaiserkarl.JPG
Alfred Mevissen: Kaiser Karl

Welche Skulpturen gibt es bereits?

Die bereits erwähnte Figur Kaiser Karl von Alfred Mevissen ist bereits fertiggestellt.
Diese Figur symbolisiert Karl den Großen, der als „Vater Europas“ gilt, da er mit Verwaltungs-, Bildungs-, einer Währungsreform und der Vision eines geeinten Europas eine frühe Vereinigung europäischer Länder, die zuvor (und auch danach) in Kriegen gegeneinander gekämpft hatten, zu etablieren versuchte. Die Figur Karl des Großen im Aachener Karlsgarten, welcher auch die Kräutersammlung des Kaisers beherbergt, ist als Start eines Europäischen Skulpturenweg sein sehr wichtiger Punkt, der auf die schon sehr frühe Geschichte Europas zurück verweist, ist ein Symbol für die Kraft von visionären Ideen das den Zusammenhalt der verschiedenen europäischen Ländern widerspiegelt.

 

Weitere Arbeiten sind bereits im Entstehen.
So ist die Arbeit von Sandro Dudenhausen in Walhorn, Belgien bereits im Entstehen. Weiters möchte der Künstler in Kooperation mit der Gemeinde an diesem Ort einen Skulpturenweg zum Thema Blaustein gestalten.
In Mailand wird der Künstler Alessandro Pogan sich mit einer Skulptur beteiligen und arbeitet bereits an der Umsetzung eines Werkes.

 

Es bleibt zu wünschen, dass dieses bedeutungsvolle Vorhaben einen guten Verlauf nimmt und sich viele Künstler*innen an der europäischen Idee beteiligen, sodass der Skulpturenweg als ein vielfältiges gemeinsames Projekt all seine unterschiedlichen Mitgliedsländer repräsentiert, für sich und Europa als Ganzes steht und darüber hinaus weist.

 

 

eva daxl_1.jpg
 

Autorin: Dr. Eva Daxl

Eva Daxl absolvierte ein Kunststudium mit plastischen Schwerpunkt. In ihrer PhD-Arbeit schrieb sie über das Thema keramische Materialien in der Kunstkritik. Sie ist daher mit dreidimensionalen Kunstwerken in Theorie und Praxis vertraut.

 

 

 

 

Galerie

Zum Anfang der Seite scrollen