Tuwaiq Sculpture 2026: Spuren dessen, was sein wird
Mit der Ankündigung des Tuwaiq Sculpture 2026 bereitet sich Riad darauf vor, Bildhauer:innen aus aller Welt willkommen zu heißen. Interessierte Künstler:innen können sich bis zum 1. Oktober 2025 für die siebte Ausgabe des international renommierten Symposiums bewerben. Die unter dem Motto „Spuren dessen, was sein wird“ stehende Veranstaltung findet im Januar und Februar 2026 statt und wird die Stadt in ein lebendiges Zentrum für künstlerisches Schaffen, Dialog und Austausch verwandeln.
Über mehrere Wochen hinweg werden 25 ausgewählte Künstler:innen vor Ort in Riad großformatige Werke kreieren. Später werden ihre Skulpturen Teil der ständigen öffentlichen Kunstausstellung Riads sein und die kulturelle Landschaft der saudi-arabischen Hauptstadt weiter bereichern. Seit seiner Gründung hat Tuwaiq Sculpture über 150 Künstler:innen zusammengebracht, darunter mehrere Mitglieder von Sculpture Network, deren Arbeiten in ganz Riad zu sehen sind. Darunter ist auch eine 35-teilige Installation, die im King Abdulaziz Historical Center ausgestellt ist.
Die spanische Bildhauerin Susana Botana, die 2025 dabei war, beschreibt ihre Zeit in Riad als „ein unvergessliches Erlebnis“. Sie erinnert sich daran, wie Hunderte von Menschen – Künstler:innen und Assistent:innen unterschiedlichen Alters und aus der ganzen Welt – Seite an Seite arbeiteten, vereint vom gemeinsamen Ziel, ihre Skulpturen innerhalb der vorgegebenen Zeit fertigzustellen. Für Susana hatte die Art und Weise, wie man in diesem kollektiven Umfeld mit Stein arbeitet, eine transformative Kraft. „Skulpturen aus Stein haben eine besondere Schönheit an sich: Um weiterzukommen, musst du dich anpassen – an den Rhythmus der Maschinen, an deine Assistent:innen und sogar an die Grenzen deines eigenen Körpers. Dieser Prozess verleiht einer künstlerischen Praxis, die normalerweise eher zurückgezogen und individuell ist, eine menschliche Note.“
Sie betont die Energie und Leidenschaft, die die gesamte Veranstaltung durchdrangen – vom Direktor des Tuwaiq Sculpture bis zu den Freiwilligen, die die Künstler:innen unterstützten. Für Botana waren es außergewöhnliche Momente, in der Wüste einen Stein, der größer war als sie selbst, zu bearbeiten, ihren Assistent:innen, die integraler Bestandteil der Arbeit wurden, zu vertrauen, und andere Bildhauerinnen zu treffen, die ebenso wie sie mit Stein arbeiten. Selbst die Tatsache, dass dies ihre erste Reise in ein Land des Nahen Ostens war, hatte für die Künstlerin eine besondere Bedeutung. „Obwohl ich mich weit weg von zu Hause befand, erlebte ich ein ähnliches Gemeinschafts- und Familiengefühl wie in Spanien.“
Die in Berlin lebende Künstlerin Birgit Cauer, die ebenfalls am diesjährigen Tuwaiq Sculpture teilnehmen konnte, erinnert sich begeistert an das Symposium. „Wir waren eine wunderbare Gruppe von Kolleg:innen aus aller Welt. Die Unterkunft, Verpflegung, Assistenz und die gesamte Unterstützung waren ausgezeichnet“, sagt sie. Die Begegnung mit Kolleg:innen aus Saudi-Arabien und das Miteinander während dieser Zusammenarbeit machten ihre Zeit in Riad zu einem bedeutsamen Erlebnis. „Ich würde jederzeit wieder hinfahren. Ich bin sehr dankbar, dass ich wenigstens einen kleinen Einblick in diese ganz andere Kultur bekommen habe.“
Auch die Schweizer Bildhauerin Bertha Shortiss, die 2023 am Tuwaiq Sculpture teilnahm, empfand dieses Gefühl von Entdeckung und Verbundenheit. Ihre Reise nach Saudi-Arabien und die Zusammenarbeit mit lokalen Künstler:innen haben bei ihr einen tiefen Eindruck hinterlassen. Sie erinnert sich an den Austausch mit den Assistent:innen, an den Respekt und die Freundlichkeit, die die Zusammenarbeit prägten, sowie an die bemerkenswerte Logistik, die für die Arbeit mit Granit in diesem Ausmaß erforderlich war. „Alles war großartig: die Organisation der Arbeiten mit Granit dieser Größenordnung, die zur Verfügung gestellten Werkzeuge, der Einblick in die Landesprojekte und in die Natur. Und nicht zuletzt die lokale Küche.“
Die Künstlerinnen betonten, dass sie das Symposium ihren Kolleg:innen ausdrücklich empfehlen würden. Für Botana ist die Möglichkeit, die Sprache von Skulpturen aus Stein neu zu gestalten bzw. zu definieren, etwas Notwendiges und Dringliches. „Ich habe das Symposium bereits mehreren Künstlerkolleg:innen empfohlen, besonders jenen, die an die Arbeit mit Stein mit Dynamik, Transformation, Flexibilität und Empfindsamkeit herangehen. Ich glaube, dass es für das gesellschaftliche Wachstum überlebenswichtig ist, unterschiedlichen Sensibilitäten Raum zu geben, die Botschaften, die von Steinskulpturen ausgehen, zu erneuern und dabei überholte Stereotypen zu überwinden. Wenn wir wollen, dass diese Kunstform überdauert, ist es dringend notwendig, die Ästhetik des Materials Stein an die heutige Zeit anzupassen.“
Tuwaiq Sculpture 2026 wird von einem renommierten internationalen Kuratorium-Team geleitet. Dieses besteht aus Sarah Staton aus Großbritannien, Rut Blees Luxemburg aus Deutschland und Lulwah Al Homoud aus Saudi-Arabien. Gemeinsam sind sie für die künstlerische Auswahl verantwortlich und bestimmen die Ausrichtung dieser Ausgabe. Mit den beiden neuen Kategorien Granit und Edelstahl-Integration sowie Rückgewonnenes Metall zeigt Riyadh Art seine sich stetig weiterentwickelnden Ideen und Perspektiven.
Auch mit seiner siebten Ausgabe bleibt Tuwaiq Sculpture ein Ort der Begegnung zwischen Tradition und Neubeginn, zwischen Zurückgezogenheit und Gemeinschaft, zwischen lokaler Identität und globalen Ideen. In den kommenden Monaten werden 25 Künstler:innen für die Teilnahme am Symposium ausgewählt. Mit ihren Werken können sie die wachsende Anzahl an Kunstwerken im öffentlichen Raum von Riad bereichern und sich in die Tradition gemeinsamer Erfahrungen einreihen, die über die Arbeit mit Stein hinausgehen.
Die Bewerbungsfrist für Tuwaiq Sculpture läuft bis zum 1. Oktober 2025. Bildhauer:innen aus der ganzen Welt sind eingeladen, ihre Projekte einzureichen und Teil dieser außergewöhnlichen Veranstaltung in Riad zu werden.
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