Packhof
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Axel Anklam und Ulrike Stolte: Zweiklang
Obwohl beide mit völlig unterschiedlichen Materialien arbeiten, lassen sich in der Ausstellung jedoch verblüffende Analogien im Formenkanon von Axel Anklam und Ulrike Stolte entdecken. Es entsteht ein spannungsgeladener Dialog, ein „Zweiklang“, dessen beide Pole sich gegenseitig zu bereichern vermögen.
Axel Anklam (geb. 1971 Wriezen, gest. 2022 Berlin) und Ulrike Stolte (geb. 1980 Rüdersdorf, lebt in Fürstenwalde) entwickeln beide aus einem Linienspiel der Konturen ihre individuellen Formensprachen, die sie mit Flächenformen kombinieren. Stilistisch bewegen sie sich zwischen Abstraktion und Figuration mit einer Vorliebe für organische Formelemente.
Axel Anklam hat seine filigranen, organisch anmutenden Skulpturen mit handwerklicher Perfektion ausgeführt. Wie ein Zeichner nutzte er die bildnerischen Elemente Linie und Fläche und überführte diese in den dreidimensionalen Raum. Das tragende Gerüst, die gewölbten, geknickten und verkanteten Umrisslinien aus Metall, umspannte er mit hauchdünnen Flächen aus Epoxidharz oder Carbon, die sich je nach Betrachterstandort überlagern. Diese makellos glänzenden Häute reflektieren ihr Umfeld oder werden als durchscheinende Materialien vom Licht durchströmt. Anklam hatte ein musikalisches Verständnis von plastischen Formen. Er leitete die Streckenmaße für seine Skulpturen von den Klängen der Saitenlängen eines Musikinstruments ab. Aus diesen Klangexperimenten mit einem Monochord entwickelte er seine anmutigen Skulpturen, die er mit Eindrücken und Erinnerungen an Landschaftsformationen oder menschlichen Begegnungen kombinierte.
Ulrike Stolte findet ihr organisches Formenrepertoire in menschlichen Proportionen, häufig in weiblichen Körperfragmenten. Immer wieder ist ihr der Reichtum der Natur mit vielfältigen Blattformen Ausgangspunkt. Den Konturen setzt sie umspielende Strichlagen entgegen, überspannt ihre Zeichnungen mit dynamisch-schwingenden Lineaturen und lässt die Linien fließen. Die komprimierten Linienbündel wirken zuweilen wie geheimnisvolle Gespinste. Oft verarbeitet sie collageartig vorgestaltete Papiere oder Textilien zu Applikationen, die durch raffinierte Überzeichnung meist nahtlos in das Bildgeschehen eingebunden werden. Dabei scheut sie auch starke Muster und Ornamente nicht, die die Flächen energisch rhythmisieren. Dann trumpft sie mit intensiven Farben auf. Besonders die Farbe Rot hat es ihr angetan, die ihr zu kraftvollem Signal gerät.
In Kooperation mit dem ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst, Zitadelle Spandau