Berlinische Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
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Deutschland
Hans Uhlmann - Experimentelles Formen
Hans Uhlmann gehört zu den wichtigsten Bildhauer*innen und Zeichner*innen der westdeutschen Nachkriegsmoderne. Seine Werke sind in zahlreichen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten und als Kunst am Bau prägen seine Skulpturen öffentliche Räume im In- und Ausland bis heute. Trotz dieser weiten Verbreitung seiner Werke, ist Uhlmann einer breiten Öffentlichkeit heute nicht mehr bekannt. Mit einer Auswahl von rund 80 Skulpturen und grafischen Arbeiten sowie Dokumenten aus dem Nachlass des Künstlers gibt die Ausstellung „Hans Uhlmann. Experimentelles Formen“ einen Überblick über Uhlmanns künstlerisches Schaffen von den 1930er bis 1970er Jahren.
Die vier Kapitel „Durch Draht geformte Räume“, „Tanz und Bewegung“, „Überwindung der Materie“ und „Neue Astronomie des Raumes“ führen chronologisch durch Uhlmanns unterschiedliche Werkphasen. Die drei Kapitel „Ausstellungsmacher und Netzwerker“, „Internationale Erfolge“ und „Berliner Großprojekte“ stellen Hans Uhlmann als Kurator, international gefeierten Künstler und Urheber wichtiger Kunst am Bau-Projekte vor.
Hans Uhlmann kommt auf Umwegen zur Kunst. Zunächst studiert er Maschinenwesen an der Technischen Hochschule und arbeitet nach seinem Studium als Ingenieur. Nach Feierabend versucht er sich als Bildhauer und nimmt gelegentlich an Ausstellungen teil. Im Oktober 1933 wird Uhlmann, damals Mitglied der KPD, von der Gestapo festgenommen. Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ wird er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Während seiner Haftzeit zeichnet Uhlmann und entwickelt die Idee einer „Drahtplastik“, die er nach seiner Haftentlassung plastisch umsetzt. Sein Frühwerk blieb für Uhlmann zeit seines Leben sehr bedeutend: „Als Grundlage meiner gesamten späteren Arbeit ist sie die wichtigste Periode meiner künstlerischen Entwicklung.“
In den 1960er Jahren ist Uhlmann stark mit der Realisierung von Kunst am Bau-Projekten beschäftigt. Diese Aufträge beeinflussen auch seine kleinformatigen Plastiken, die jetzt deutlich kompakter werden. Auch sind sie weniger verspielt als die Drahtkompositionen der 1950er Jahre. Formal beschäftigt sich Uhlmann in seinem Spätwerk mit den Themen „Turm“ und „Säule“. Aber anders als die Titel vermuten lassen, handelt es sich bei diesen Skulpturen nicht um massive Blöcke, sondern um ein Innenleben herum konstruierte Räume. Wie in seinem Frühwerk interessiert sich Uhlmann auch in seinen späten Plastiken für die Durchlässigkeit. Während seine frühen Zeichnungen sehr eng mit seinen bildhauerischen Arbeiten verbunden waren, lösen sich seine späten Kreidezeichnungen zunehmend von seinen Skulpturen. Die Zeichnungen der 1960er Jahre bilden einen eigenen Werkkomplex. Für Uhlmann waren die Zeichnungen ein wichtiges künstlerisches Mittel, um sich spontan auszudrücken. Diese Spontanität war in der Arbeit an seinen streng konzipierten Plastiken kaum möglich.
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