Belvedere
1030 Wien
Österreich
CARLONE CONTEMPORARY: Marina Faust
Marina Faust beschäftigt sich in ihrem skulpturalen Schaffen mit gefundenen und rekonstruierten Alltagsgegenständen wie Sesseln, Hockern und Lüstern. Mit spielerisch forschender Neugier untersucht sie deren Funktion, Materialität, Historie und hinterfragt mittransportierte soziale Codes – es ist nichts weniger als das Wesen der Dinge, das sie aufzuspüren und zu ergründen sucht. In ihrer collagenhaften Arbeitsweise verbindet sie diese Gegenstände des Alltags zu Kunstobjekten und definiert deren Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten neu. Ausrangierte Stühle und Hocker werden mit Rollen ausgestattet, vermeintlich historische Leuchtmittel mit einem fahrbaren Rahmen – es sind Fragen zu Autonomie, Souveränität und Mobilität, die die Künstlerin anhand ihrer Skulpturen verhandelt.
Seit mehr als vierzig Jahren entwickelt Marina Faust ein facettenreiches und multimediales Schaffen, in dem Fotografie, Video, Collage, Performance und Skulptur fließend ineinandergreifen. Ursprünglich aus der Reportage- und Dokumentarfotografie kommend, arbeitete sie über zwanzig Jahre mit der Designikone Martin Margiela zusammen. Ihre jüngsten Einzelausstellungen waren bei Gianni Manhattan, Wien, im Museum der Moderne Salzburg, in der Galerie Xippas, Genf, und im Le Consortium, Dijon, zu sehen. In Gruppenausstellungen war sie zuletzt im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, im Belvedere 21, Wien, in der Kunsthalle Wien und im Museo Reina Sofía, Madrid, vertreten. 2019 erhielt sie den renommierten Otto-Breicha-Preis für Fotokunst. Marina Faust wurde 1950 in Wien geboren. Sie lebt und arbeitet in Wien und Paris.
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