Mitgliedsveranstaltung von
Friedrich Vossel

59557 Lippstadt Bökenförderstr.25-27
Deutschland

Hut ab Beuys

 

Hut ab Beuys!“ 12. Mai 2021

 

Herzlich willkommen im Atelier 25-27, der Künstlergemeinschaft Friedrich Vossel und Marijke Smit! Schön, dass ihr alle da seid, damit wir gemeinsam Beuys` 100. Geburtstag mit einer Ausstellung im Freien feiern können.

Was war vor etwa 100 Jahren in der Welt los? Ein Bewusstsein für die Begrenztheit natürlicher Ressourcen gab es damals noch nicht und das freie Deponieren von Müll war allgegenwärtig. Erst in den 1970er Jahren entwickelten die Menschen infolge der Ölpreiskrise ein neues Bewusstsein für die Endlichkeit von Rohstoffen. Die 1970er stehen somit für die Geburtsjahre der Umweltbewegung. Recyclen dringt in das Bewusstsein. Erst mit dem Aufkommen der Grünen Bewegung, in der auch Beuys als Wahlhelfer und Naturfreund tätig war, findet demnach ein Umdenken statt. Beuys möchte in diesen Jahren sowohl die allgemeine Politik als auch die Kunst radikal ändern. Er versucht auf diese Fragen eine kreative Antwort zu finden, indem er mit seinen Werken, Bildern, Begriffen, Strukturen und Formen eine neue künstlerische Sprache entwickelt. Im Jahr 1972 diskutierte Beuys tagelang mit den Besuchern auf der Documenta 5 in Kassel. Er eröffnete dafür ein Büro der „Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“. Beuys setzte sich für Formen direkter Demokratie ein. Das genaue Zuhören und Hinhören ist eine Voraussetzung dafür, dass wir miteinander in Einklang leben können. Vor allem, indem wir uns mit unangenehmen Situationen auseinandersetzen, zum Beispiel mit nicht Gleichgesinnten zu kommunizieren. Indem wir genau hinhören, lassen wir eine andere Meinung zu.

 

Das Spiel mit den Materialien.

Beuys setzte die von ihm verwendeten Materialien gezielt ein, und arbeitete mit den in ihnen vorhandenen Eigenschaften, um seine Theorien zu veranschaulichen. Er hatte großes Interesse an Bewegung, Veränderung und unterschiedlichen Formzuständen. Es ist sein Interesse an den Triebkräften und Richtkräften, am Strömen und Fließen, am Gestalt-Werden und Hervorbringen, dass das Denken und Schaffen Beuys` so einzigartig bestimmt hat. Zugleich sah Beuys in diesen Bewegungen ein Vorbild für die Veränderungen, die ihm in Bezug auf die Gesellschaft vor Augen schwebten. Dabei wurde die Natur für ihn zum Vorbild für Veränderungen im Gesellschaftsprozess, für eine Gesellschaft, die die Menschen einander näher bringen soll.

Beuys sagte: „Der Künstler kann die Natur nicht verändern“. Er sagte: „Jeder Mensch ist ein Künstler, ist ein Mensch, der aktiv und mithilfe seiner Kreativität die Umwelt positiv verändert und gestaltet“.

Besuchen Sie nun unsere Ausstellung im Freien, an der südlichen Umflut, umgeben von Spontanvegetation und romantischen Sauerteichtümpeln.

Hören Sie zu, hören Sie hin.

Führt unsere Zukunft in eine Sackgasse?


 

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