Doris Leuschner

Als Bildhauerin beschäftige ich mich mit dem Element Wasser und seiner Einzigartigkeit als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Mich faszinieren die Überlebensstrategien, die verschiedene Tiere (insbesondere Mikroorganismen und Einzeller) im Laufe der Evolution entwickelt haben, und der Nutzen, den der Mensch daraus zieht.
In Hannover geboren, zog es mich 2021 ans Meer: heute lebe und arbeite ich an der Nordseeküste in Dänemark.

"Meine Seele treibt im Meer"


Inspiriert von eigenen Erfahrungen als Taucherin und Beobachtungen unter Wasser setze ich mich mit den Daseinsformen in der Wasserwelt auseinander. Besonders die einfachen, mikroskopisch kleinen Lebewesen verfügen oftmals über eine ausgeprägte Selbstorganisation und komplexe Überlebensstrategien.

Im Genesis-Zyklus beschäftige ich mich mit den kleinsten Lebensformen im Element Wasser, den Einzellern. Ich setze dafür Materialien ein, die in der Bildhauerei eher selten verwendet werden: natürliche Materialien wie Bambus kombiniere mit industriell gefertigten Erzeugnissen. Diese Verschmelzung inspiriert mich, eine Symbiose zwischen Existenz und Fiktion zu kreieren.

Auch die Serie "fade out" widmet sich den Mikroorganismen. Der Anstieg der Wassertemperaturen auf der Erde führt zur Korallenbleiche, bei der Bakterien, die mit den Korallen in Symbiose leben, aufgrund der Wärme absterben und somit auch die Korallen selbst absterben und ihre Farbe verlieren.

Ich nähere mich diesem zerstörerischen Prozess mit den Fragen: Wie entstehen die Arten? Wie entstehen durch evolutionäre Vorgänge neue Arten, die den Prozess der Korallenbleiche standhalten? Wie mutieren oder fusionieren sie, um den Überlebenskampf zu gewinnen?

Es entstehen Kreaturen aus polymeren Strukturen, die sich kriechend, wabernd oder liegend ihren Platz im evolutionären Gefüge erkämpfen um zu existieren.

Das Material Porzellan symbolisiert bei dieser Werkgruppe ideal die Welt der Korallen, denn es war von jeher ein wertvolles, edles Material, das zudem sehr empfindlich und zerbrechlich ist. Diese Eigenschaften mache ich mir zu Nutze, wenn ich daraus filigrane, und sinnliche Objekte erschaffe, die den Betrachter mitnehmen in die ebenso empfindliche und sensible Welt der Korallen.  

Ich lasse die Natur mit der Kunst verschmelzen, da ich die Formensprache der Korallen zitiere, aber auch die Materialsensibilität des Porzellans beim Brand gezielt einsetze: in den Arbeiten entstehen Wunden, Risse, Brüche und Abnormitäten, die der Ästhetik scheinbar im Wege stehen und beim Betrachter viele Assoziationen auslösen.

 

Kunstwerke

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Doris Leuschner, 2019

genesis - gula lucidus

Doris Leuschner

fade out

Doris Leuschner

fade out

Doris Leuschner

fade out

Doris Leuschner

deep sea life

Doris Leuschner

next generation

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