Deutschland
Lisa Büscher
Der Blick bleibt an in der Bewegung erstarrten Gliedmaßen hängen, gleitet über täuschend echte Haut, Haare, kleinste Falten, Sommersprossen. Direkt hinein in das Innere des Menschen, sein Wesen, seine Ängste, seine Widersprüche. Lisa Büscher macht die menschliche Existenz in all ihren Facetten zum zentralen Thema ihrer künstlerischen Arbeiten. Sie bedient sich synthetischer Materialien wie Silikon, Polyester und Epoxydharz, um verstörend und zugleich faszinierend echte Abbilder des Menschen zu erschaffen. Ausschnitte des Menschen in Originalgröße, Körperteile ohne Körper, ohne Anfang und Ende, doch mit klarem Fokus. Sie schneidet ab, fügt hinzu, führt zusammen, friert den Moment ein. Arrangiert und installiert den Menschen neu. Durch ihre feine Beobachtungsgabe und einem inneren Drang zur perfekten Imitation folgend, entstehen durch ihre Hand hyperrealistische Abdrücke, Eindrücke, Spiegelungen. Über die vordergründige Darstellung des Äußeren lenkt die Künstlerin den Blick des Betrachters auf das Innere des Menschen. So erzeugt die Künstlerin ein Spannungsfeld, innerhalb dessen der Betrachter gleichermaßen in den Bann der Objekte gezogen und wieder abgestoßen wird. Die Arbeiten zeichnen sich aus durch eine hohe Sensibilität gepaart mit technischer Finesse. Feinste Einzelheiten zeichnen ein Bild von der Liebe zum Detail und zur menschlichen Natur. Mal als stiller Beobachter, mal tief persönlich verwoben mit dem Sujet macht die Künstlerin Aussagen über den Menschen und lädt den Betrachter der von ihr erschaffenen Objekte und Installationen ein, sich über einen schnellen Effekt hinaus, auf menschliche Gefühlswelten einzulassen.