Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 8
CH-4010 Basel
Schweiz

Medardo Rosso: Die Erfindung der modernen Skulptur

Kuratorinnen: Heike Eipeldauer, Elena Filipovic

Bildhauer, Fotograf und Meister kunstvoller Inszenierungen, Konkurrent von Auguste Rodin und Vorbild für zahlreiche Künstler:innen: Medardo Rosso (1858 in Turin, Italien–1928 in Mailand, Italien) revolutionierte um 1900 die Bildhauerei. Trotz seines grossen Einflusses ist der italienisch-französische Künstler heute zu wenig bekannt. Die Ausstellung Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur will dies ändern. Die umfassende Retrospektive im Kunstmuseum Basel bietet anhand von ca. 50 plastischen Werken und rund 250 Fotografien und Zeichnungen die seltene Gelegenheit, Rossos Schaffen in einer Überblicksausstellung zu entdecken. Sie lädt dazu ein, mehr über sein wegweisendes Wirken in Mailand und Paris um die Jahrhundertwende, aber auch über die zeitgenössische Bedeutung seiner Kunst zu erfahren und bietet zugleich die Grundlage, die Geschichte der modernen Skulptur neu zu ergründen.

Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem mumok (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien) entstanden ist und gemeinsam von Heike Eipeldauer und Elena Filipovic kuratiert wurde, ermöglicht es, Rossos radikale und medienübergreifende Erkundungen von Form (und Formlosigkeit), Material und Technik nachzuvollziehen. Die enorme und bis heute anhaltende Wirkungskraft seines künstlerischen Schaffens offenbart sich in der Begegnung mit Werken von mehr als 60 Künstler:innen aus den letzten 100 Jahren, darunter Lynda Benglis, Constantin Brâncuși, Edgar Degas, David Hammons, Eva Hesse, Meret Oppenheim, Auguste Rodin und Alina Szapocznikow.

«Nichts im Raum ist stofflich.»

Medardo Rosso

Medardo Rosso in seinem Studio am Boulevard des Batignolles, 1890, Abzug vom Original-Glasnegativ , 13 × 17,7 cm, © Archivio Medardo Rosso

Medardo Rosso in seinem Studio am Boulevard des Batignolles, 1890, Abzug vom Original-Glasnegativ , 13 × 17,7 cm, © Archivio Medardo Rosso

Zwanzig Jahre nach der ersten und letzten Retrospektive in der Schweiz untersucht die umfassende Ausstellung Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur insbesondere Rossos experimentellen und medienübergreifenden Ansatz. Die Ausstellung versammelt ca. 50 Bronze-, Gips- und Wachsskulpturen des Künstlers, darunter Schlüsselwerke, sowie Hunderte von Fotografien und Zeichnungen. Viele dieser Werke waren in den letzten Jahrzehnten kaum ausserhalb von Italien zu sehen.

Dem Prinzip des vergleichenden Sehens folgend, wie auch Rosso es anwandte, wird sein Schaffen in «Konversation» mit mehr als 60 historischen und zeitgenössischen Fotografien, Gemälden, Skulpturen und Videos gebracht. Dadurch kommt es zu generationenübergreifenden Begegnungen von Künstler:innen aus Rossos Zeit bis zur Gegenwart darunter Francis Bacon, Phyllida Barlow, Louise Bourgeois, Isa Genzken, Alberto Giacometti, Robert Gober, David Hammons, Hans Josephsohn, Yayoi Kusama, Marisa Merz, Bruce Nauman, Senga Nengudi, Richard Serra, Georges Seurat, Paul Thek, Rosemarie Trockel, Hannah Villiger, Andy Warhol, Francesca Woodman und weitere. Die Basler Ausgabe der Ausstellung präsentiert im Vergleich zur Wiener zusätzlich Werke von Umberto Boccioni, Miriam Cahn, Mary Cassatt, Giorgio de Chirico, Marcel Duchamp, Peter Fischli / David Weiss, Sidsel Meineche Hansen, Henry Moore, Meret Oppenheim, Simone Fattal, Giuseppe Penone, Odilon Redon, Pamela Rosenkranz, Felix Gonzalez-Torres, Kaari Upson, Andra Ursuţa und Danh Vō.

Robert Gober, Untitled, 1998–1999, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk des Künstlers 1999, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel ©Robert Gober, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler

Robert Gober, Untitled, 1998–1999, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk des Künstlers 1999, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel ©Robert Gober, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler

Die Ausstellung beginnt bereits im Innenhof des Hauptbaus, wo Rodins Die Bürger von Calais (1884–1889) einer Arbeit von Pamela Rosenkranz gegenübergestellt ist. Durch die unterirdische Verbindung, in der eine raumgreifende Arbeit von Kaari Upson installiert ist, führt der Weg in den Neubau. Dort ist im Erdgeschoss eine monografische Präsentation von Werken Rossos zu sehen. Im zweiten Obergeschoss wird die Ausstellung mit den Gegenüberstellungen mit Werken anderer Künstler:innen fortgesetzt.

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