Kunstraum Dornbirn

Marktstraße 33/1
6850 Dornbirn
Österreich

Angela Glajcar: FLASHBACK

Angela Glajcars Werke sind geprägt von der scheinbaren Leichtigkeit und poetisch anmutenden Plastizität ihres bevorzugten Werkstoffs: Die deutsche Künstlerin entwirft Wandobjekte, kleinere sowie freistehende großformatige Skulpturen und monumentale Installationen aus Papier.

Den Gebilden inhärent ist eine architektonisch-strukturierte Konzeption, die sich grundsätzlich im Dialog mit dem Raum ergibt und in diesem aufgeht. Die ehemalige Industriehalle des Kunstraum Dornbirn bietet für die Arbeiten eine sehr reizvolle Umgebung. Das natürliche Licht, welches durch die großen Sprossenfenster die Stimmung im Inneren gestaltet, wird die papiernen Oberflächen und skulpturalen Körper im Tagesverlauf in ein spannendes, sich ständig veränderndes Wechselverhältnis mit dem Raum treten lassen.

Glajcar reißt die großen Papierbögen in Form und addiert sie, gleich einer Staffelung, zu raumgreifenden Gebilden. Der Arbeitsprozess ist direkt, physisch fordernd und zeitintensiv. Die hohen Grammaturen von bis zu 400 g/m2 verleihen dem Papier, hängend und mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen akkumuliert, eine räumlich-plastische Präsenz und Körperlichkeit. Die Künstlerin experimentiert mit dem Wechselspiel aus Konstruktion und Dekonstruktion von raumgreifenden Formen. Ihre Gebilde bewegen sich – immer bestimmt vom Blickwinkel – zwischen den Sphären des abstrakten und gegenständlichen, ohne sich schlussendlich festzulegen.

Durch die Risskanten öffnet Glajcar das Material. Die Faserschichtung und -laufrichtung im Inneren wird sichtbar, die Zusammensetzung nachvollziehbar. Die Zugabe von Bindemitteln oder Füllstoffen im industriellen Herstellungsprozess vereitelt nicht die pflanzliche Basis der Fasern, welche die organische Anmutung des Papiers erwirkt und den Werken eine Form der Natürlichkeit verleiht. Das unterstreicht auch der Titel der seit 2006 erarbeiteten Werkserie Glajcars: „Terforation“ ist eine Wortschöpfung der Künstlerin, welche sich aus den lateinischen Worten „terra“, zu Deutsch Erde, und „foramen“, zu Deutsch Loch oder Öffnung, zusammensetzt. Zwei Arbeiten dieser formal vielfältigen Serie werden im Kunstraum Dornbirn erstmals gemeinsam gezeigt.

Weitere Informationen und Termine unter Angela Glajcar – Kunstraum Dornbirn

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