Antri Koumidou
53113 Bonn
Deutschland
The woods have names
Seit 2010 werden unscheinbare Alltagsgegenstände durch Material- und Größenverschiebung zu überlebensgroßen Figuren mit einer suggestiven Aura zwischen physischer Präsenz und verstörend fremder Autonomie. Zeitgleich entstehen räumlich weitausgreifende amorphe Farbanhäufungen aus Polyurethan und beigefügten Farbpigmenten, die ebenso auf eine sozusagen körperlich gewordene Malerei anspielen, wie sie andererseits die Frage nach Form und Formlosigkeit behandeln.
Im Mittelpunkt seiner Ausstellung the woods have names für AUSGEZEICHNET # 6 stehen Arbeiten aus einer Werkgruppe, die der Künstler ebenfalls seit 2010 entwickelt hat. Für seine „Abschleifungen“ bearbeitet Houlihan alltägliche Möbelstücke wie einen Stuhl, einen Schrank oder auch einen ganzen Konzertflügel so lange in aufwändigster Handarbeit durch Hobeln, Sägen, Fräsen, Schmirgeln, bis sie zu hauchfeinen, fast linearen Gebilden geworden sind, die jegliche Funktionalität verloren haben.
Was wir sehen sind keine Gegenstände mehr, sondern berührend verletzliche Ding-Wesen, deren prekäre Existenzform stets schon ihre mögliche Auflösung und ihr endgültiges Verschwinden mit beinhaltet. So werden sie gewissermaßen auch zu Zeugen der grundsätzlichen Fragilität unserer Welt.
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Bild: Benjamin Houlihan, skinny grand piano, 2015, Flügel geschliffen, Courtesy: der Künstler und Monika Schnetkamp Collection, Foto: Hye-Mi Kim