Ein Werk, bei dem die Lust an der Umnutzung des bereits gebrauchten Materials mit einer eigenwilligen interaktiven bildlichen Erzählung zusammentrifft, ist die „Divergenzrotation“ Polyhymnia. Eine berühmte Antikenfigur wurde im 18. und 19. Jahrhundert im Geschmack des französische Barock oder C.D. Rauchs Klassizismus jeweils anders ergänzt, und später kennt man auch den passenden Kopf des antiken Originals. Verwirrend verschiedene Versionen der aufgelehnten Muse „Polyhymnia“ finden sich in vielen Parks und Museen. Diese in einem Werk gegenüberzustellen und den Betrachter wählen zu lassen ist das Anliegen der Skulptur.
Das fragmentarische Arbeiten wird durch die aus der Streetart entwickelte Schablonentechnik begĂĽnstigt, daher entstanden zwei weitere Fassungen des Themas 2023 und 2019, Tafelbilder auf Stahl.
Der Name der Muse Polyhymnia, die für „viele Lobgesänge“ zuständig sein sollte, assoziiert selbst verschiedenen Auffassungen.
Ein Sägeblatt wurde so auf den Stahlkorpus aufgesetzt, dass es per Hand in verschiedene Stellungen mit den verschiedenen Köpfen gedreht werden kann. Wahlweise sieht man die barocke Dedameia, die klassizistische Fassung der Polyhymnia, das antike Original und die persönliche Muse der Künstlerin, P.J. Harvey.
Die Skulptur kann fĂĽr den Transport in zwei Hauptteile zerlegt werden.