Deutschland
Hartmut Sy
Begegnungen zwischen Gravitation und Levitation
Wahrnehmungsirritationen rufen sie hervor, die hintergründigen
Skulpturen des Berliner Bildhauers Hartmut Sy. Quadergitter,
Würfel, Pflastersteine scheinen kippend, hochfahrend oder
schwebend ineinander zu stürzen. Die dynamische Anordnung von
rechteckigen, quadratischen oder L-förmigen Formen erweckt den
Anschein von zugespitztem Chaos, erweist sich bei näherer
Betrachtung aber als harmonische Ordnung von sanfter Bewegtheit,
die Wahrnehmung neu interpretiert. Bewegung skulptural
umzusetzen und die Schwerkraft aufzuheben sind die Themen.
Mit Arbeiten wie „Pietà“ (2005), „Hommage an Giacometti“ (1998)
und „Hommage an Max Bill“ (2009), stellt sich Sy in die Tradition der
klassischen Moderne, während Titel wie „Giraffe“ (2003) oder
„Blumenstrauß“ (2009) Pathos und Abstraktion ironisch brechen.
Dass in seinen Skulpturen aus Messing, Stahl und Edelstahl
Musikalität mitschwingt, wurde verschiedentlich angemerkt, der
Kunstkritiker Matthias Mochner spricht von „musikalischen
Quadern“.
Seit 1997 lässt der Künstler seine raumgreifende Formensprache
auch in Großskulpturen Wirklichkeit werden, die im Freien und im
öffentlichen Raum stehen. Dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten
ausgesetzt, gewinnen die eigentlich statischen Gebilde dabei
nochmals an Lebendigkeit. Das trifft auch auf die „Stele“ (1999) zu.
Je nach dem, wo die Sonne steht, liegen bestimmte Seiten der fünf
Würfel im Dunklen, während andere leuchten. Die transparenten
Elemente schrauben sich dabei leichtfü.ig nach oben, als könnten
sie in Richtung des Himmels entschwinden, während der unterste
Würfel den Eindruck erweckt, als versänke er in den Boden. Erneut
thematisiert der Künstler hier die Begegnung zwischen Gravitation
und Levitation und mutet dem Betrachter Irritationen zu.
Dr. Jürgen Bräunlein
Quelle: Galerie 15a, Lochem, Niederlanden
Wahrnehmungsirritationen rufen sie hervor, die hintergründigen
Skulpturen des Berliner Bildhauers Hartmut Sy. Quadergitter,
Würfel, Pflastersteine scheinen kippend, hochfahrend oder
schwebend ineinander zu stürzen. Die dynamische Anordnung von
rechteckigen, quadratischen oder L-förmigen Formen erweckt den
Anschein von zugespitztem Chaos, erweist sich bei näherer
Betrachtung aber als harmonische Ordnung von sanfter Bewegtheit,
die Wahrnehmung neu interpretiert. Bewegung skulptural
umzusetzen und die Schwerkraft aufzuheben sind die Themen.
Mit Arbeiten wie „Pietà“ (2005), „Hommage an Giacometti“ (1998)
und „Hommage an Max Bill“ (2009), stellt sich Sy in die Tradition der
klassischen Moderne, während Titel wie „Giraffe“ (2003) oder
„Blumenstrauß“ (2009) Pathos und Abstraktion ironisch brechen.
Dass in seinen Skulpturen aus Messing, Stahl und Edelstahl
Musikalität mitschwingt, wurde verschiedentlich angemerkt, der
Kunstkritiker Matthias Mochner spricht von „musikalischen
Quadern“.
Seit 1997 lässt der Künstler seine raumgreifende Formensprache
auch in Großskulpturen Wirklichkeit werden, die im Freien und im
öffentlichen Raum stehen. Dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten
ausgesetzt, gewinnen die eigentlich statischen Gebilde dabei
nochmals an Lebendigkeit. Das trifft auch auf die „Stele“ (1999) zu.
Je nach dem, wo die Sonne steht, liegen bestimmte Seiten der fünf
Würfel im Dunklen, während andere leuchten. Die transparenten
Elemente schrauben sich dabei leichtfü.ig nach oben, als könnten
sie in Richtung des Himmels entschwinden, während der unterste
Würfel den Eindruck erweckt, als versänke er in den Boden. Erneut
thematisiert der Künstler hier die Begegnung zwischen Gravitation
und Levitation und mutet dem Betrachter Irritationen zu.
Dr. Jürgen Bräunlein
Quelle: Galerie 15a, Lochem, Niederlanden