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ZERO (+1) - das Frühwerk von Hal Busse

Hal Busse (eigentlich Hannelore Bendixen-Busse) wird 1926 als Tochter des Künstlers Hermann Busse in Jagstfeld geboren. Zwanzigjährig beginnt sie das Studium an der Staatlichen Akademie der Künste in Stuttgart, das sie 1953 als Meisterschülerin von Manfred Henninger abschließt. Mehrfach hat die während ihres Studiums auch Korrektur-Sitzungen von Willi Baumeister besucht, dem wohl prominentesten Lehrer der Hochschule nach 1945. Noch vor Abschluss ihrer Ausbildung zieht die Künstlerin 1951 für mehrere Monate nach Paris. Der Einfluss der École de Paris schlägt sich nachhaltig auf ihr Werk nieder.

1956 heiratet sie den Maler Klaus Bendixen. Im gleichen Jahr erhält sie den renommierten ars viva Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Im Folgejahr nimmt sie an der Biennale in Paris teil. Als Klaus Bendixen 1961 einen Ruf an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg erhält, verlässt das Ehepaar Stuttgart. 1980 kehrt Hal Busse an den letzten Wohnort ihres Vaters, Heilbronn, zurück. Im März 2018 verstirbt sie dort 91jährig.

Hal Busses Werk ist geprägt von ihren sich veränderten Lebensumständen – ist ihr Frühwerk zu Ausbildungszeiten noch deutlich nachimpressionistisch geprägt, so lässt sich im Laufe der 1950er Jahre eine deutliche Abstrahierung im künstlerischen Schaffen feststellen. Ein Prozess, der für die Künstlerin keinesfalls gradlinig und ohne Bedenken verläuft. So vermerkt sie im Herbst 1951 in ihrem Tagebuch: »Will ich jetzt ungegenständlich oder will ich nicht. Habe ich den Sprung gemacht od. nicht. […] Ich will das Ding, ich mag die Gegenstände. Ungegenständlich male ich jetzt nur, um später besser Gegenstände malen zu können.«

Ihr Weg zur Abstraktion ist dabei ohne Zweifel auch ihrem künstlerischen Umfeld geschuldet. So pflegt sie enge Kontakte zur Künstlergruppe ZERO, an deren Gründungsausstellung sie 1958 teilnimmt. Ende der 1950er Jahre finden sich in ihrem Werk Nagelreliefs und Strukturbilder, in denen die stilistische Nähe zur Gruppierung deutlich wird. Auf diese Werkphase fokussiert sich auch die hier präsentierte Ausstellung.

Nach ihrem Umzug nach Hamburg widmet sich die Künstlerin zunehmend Kunst am Bau, Zeichnungen und Druckgrafik, sowie kinetischer Kunst. In den 1960er Jahren nimmt die Farbigkeit ihres Werkes deutlichen Bezug auf die Pop Art. In ihrem Spätwerk kehrt die Künstlerin verstärkt zu malerischen Landschaftsbildern in impressionistischer Manier zurück.

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