
Deadline
Verein Schloss Werdenberg
Städtli 31
CH-9470 Werdenberg
Schweiz
FESTIVAL SCHLOSSMEDIALE AUSGEPACKT! AUSSCHREIBUNG FÜR EIN AUFENTHALTSSTIPENDIUM
Vom 19. – 28. Juni 2025 findet das 13. INTERNATIONALE FESTIVAL SCHLOSSMEDIALE FÜR ALTE UND NEUE MUSIK UND AUDIOVISUELLE KUNST statt.
Ein fünfwöchiges Aufenthaltsstipendium gibt drei einzelnen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, an einem geschichtsträchtigen Ort neue Kunst zu entwickeln, und diese in einem kreativen und offenen Umgang in den speziellen Räumlichkeiten des Schlosses umzusetzen.
Die entstandenen Arbeiten werden während des Festivals Schlossmediale in den Räumen des Schlosses gezeigt.
Wir freuen uns auf Kunstschaffende, die bereit sind, sich für ihre Arbeiten vom Schloss und der Umgebung inspirieren zu lassen. Jedes Jahr bestimmt ein Thema das Programm des zehntägigen Festivals, das auch die Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung bietet.
Jahresthema 2025: AUSGEPACKT! (Beschreibung siehe unten)
Zeitraum des Stipendiums: 19. Mai – 28. Juni 2025 (Festival: 19. – 28. Juni 2025)
Stipendiaten: Drei ausgebildete Künstlerinnen und/oder Künstler mit abgeschlossenem Studium (Einzelkünstler, keine Duos oder Gruppen) verschiedener Kunstrichtungen (siehe unten) aus den Disziplinen:
- Klangkunst
- Sound Studies
- audiovisuelle Kunst
- experimenteller Instrumentenbau
- visuelle Kunst
- Installationen
- Skulptur
- Land Art
- Performance
Wichtig: Klanginstallationen, die nicht visuell gestaltet sind, werden nicht berücksichtigt.
Vergütung:
Gage: CHF 4.000.–
Spesen mit Reise, Transport und Verpflegung: CHF 1.000.–
Materialkosten bis zu CHF 1.000.–
Anmeldung: Bis 13. Oktober 2024, 23:59 MEZ. Bewerbungen bitte ausschliesslich mit einer einzigen E-Mail (max. 15 MB) an stipendium@schloss-werdenberg.ch senden. Unbedingt das Antragsformular auf der Webseite schlossmediale.ch ausfüllen und mit der Bewerbung versenden.
WOHNEN UND ARBEITEN
Die drei ausgewählten Stipendiatinnen und Stipendiaten wohnen in einem historischen, charmanten Haus im kleinen malerischen Städtchen Werdenberg am Fusse des Schlosses. Dort stehen ihnen für die Dauer des Stipendiums ein eigenes Zimmer, eine gemeinsame Küche, ein einzelner gemeinsamer Wohnraum und ein gemeinsames kleines Bad zur Verfügung. Eine offene, rücksichtsvolle und gesellige Haltung ist daher wichtig, denn das Zusammenleben während des Aufenthalts soll gut funktionieren und einen inspirierenden Mehrwert bieten. Aus Platzgründen wird von Dauerbesuchen von Freunden und Verwandten im Haus selbst abgeraten; Besuche müssen auf jeden Fall in Absprache unter den drei Stipendiaten selbst organisiert werden.
Arbeitsräume sind nur spärlich vorhanden. Es gibt in verschiedenen Häusern jeweils kleinere Räume, die zur Verfügung gestellt werden können; Ateliers gibt es nicht, individuell müssten solche vor Ort organisiert werden. Je nachdem können allerdings einzelne Ausstellungsräume im Schloss bereits früh genutzt werden.
KONZERTE & AUSTELLUNG
Während der Schlossmediale wird das Schloss als bestehendes Museum mit seinen möblierten und leeren historischen Räumen vielseitig genutzt. Die Konzerte und Performances sowie die Ausstellung, von der die Stipendiatinnen Teil sein werden, ergänzen sich. Einige Ausstellungs-Räume sind auch für Konzerte und Aufführungen an den Abenden vorgesehen. Je nach Ort der Präsentation und Art des Kunstwerks können einzelne Räume bereits vor dem Festival genutzt werden, immer im Wissen darum, dass das Museum im Schloss öffentlich begehbar sein muss. Während des Festivals ist ein toleranter und flexibler Umgang notwendig, da es Proben, Umbauten und kurzfristig auch mal gesperrte Bereiche gibt.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Künste ist ein wesentliches Merkmal des Festivals. Es werden internationale Künstlerinnen verschiedener Sparten vertreten sein wie Komponisten, Musikerinnen, Klangkünstlerinnen, Videokünstler, Sängerinnen, Tänzer und andere. Der Austausch unter allen ist den Veranstaltern wichtig, darum ist die Anwesenheit der Stipendiatinnen während des ganzen Festivals gewünscht. In der Regel gibt es für die Stipendiaten kostenlose Plätze für den Besuch aller Aufführungen.
RAHMENBEDINGUNGEN
Das Werk muss am Eröffnungstag des Festivals fertiggestellt sein und einwandfrei funktionieren.
Es wird erwartet, dass die ausgewählten Stipendiatinnen das Kunstwerk oder Teile davon während der Zeit des Stipendiums vor Ort erarbeiten. Sie werden das entstandene Werk während des Festivals auf Rundgängen und Gesprächen präsentieren. Auch im Vorfeld der Ausstellungseröffnung verpflichten sich die Künstlerinnen und Künstler an mindestens einem Rundgang Einblick in ihre Arbeit zu geben. Die Möglichkeit der Kontaktaufnahme und
allenfalls sogar der Einbeziehung der Bevölkerung des kleines Städtli und dessen Umgebung ist denkbar. Das Wohnen und Arbeiten im Schloss und Städtli ist für die entwickelte künstlerische Präsentation von grosser Bedeutung.
JAHRESTHEMA
AUSGEPACKT! Offenbaren, was bereits existiert… Der Moment der Enthüllung, der Übergang vom Verborgenen zum Sichtbaren, von der Dunkelheit zum Licht, der Moment, der die Überraschung und das Staunen einfängt, das, was wir beim Entdecken von Neuem empfinden – das ist: AUSGEPACKT!
Wie ein Kind vor dem Fest, das vorfreudig auf seine Geschenke wartet: Das noch Unsichtbare beflügelt die Fantasie. Erst das Auspacken macht das Objekt zugänglich und damit real, Details werden wahrnehmbar, jetzt kann es angefasst und genutzt werden. Entspricht es den Erwartungen? Erfüllt es den insgeheimen Wunsch? Befriedigt oder enttäuscht es?
In der digitalen Kultur wird dieser Moment «Unboxing» genannt: Sobald etwas gekauft werden kann, hat es wahrscheinlich bereits jemand ausgepackt, gefilmt und auf YouTube gestellt. Wir leben in einer Zeit, in der die Verpackung genauso wichtig ist wie sein Inhalt. Der Akt des Auspackens wird allerdings, zumindest temporär, zur Endgültigkeit: Amazon, Zalando, Apple – auspacken, bewerten, zurückschicken.
Jedes Auspacken hat eine kathartische Wirkung. Was verbirgt sich in dieser Box, in diesem Geschenk, hinter dieser Idee, hinter dieser Erinnerung, hinter diesen Mauern, in diesem Raum, im Schloss Werdenberg? Verdrängte Träume, politische Skandale, verwegene Gedanken, gesellschaftliche Tabus, unausgesprochene Worte, vergessene Wünsche – angesprochen, konfrontiert, ausgepackt, geöffnet folgt der Stille vielleicht die befreiende Erkenntnis.
KURZFASSUNG DES JAHRESTHEMAS
Das Thema AUSGEPACKT! steht für eine Handlung der Offenbarung und des Übergangs, bei der etwas von einem verborgenen in einen offenen und sichtbaren Zustand übergeht. Diese Vielseitigkeit erlaubt es dem Wort, auf eine Vielzahl von Situationen angewendet zu werden, sei es physisch, digital, emotional, intellektuell oder künstlerisch. AUSGEPACKT! ist gleichbedeutend mit Entdeckung und Enthüllung.