Museum Ludwig

Stadt Köln Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Deutschland

HIER UND JETZT im Museum Ludwig. Und gestern und morgen

Mit der Rei­he HI­ER UND JET­ZT stellt das Mu­se­um Lud­wig regelmäßig die ei­gene Ar­beit auf den Prüf­s­tand und hin­ter­fragt die ge­woh­n­ten Wege des Ausstel­lungs­machens. Die aktuelle Aus­gabe verknüpft aus­ge­suchte zeit­genös­sische und his­torische Kunst­w­erke mit wis­sen­schaftlichem An­schau­ungs­ma­te­rial, um uns­er Er­leben von Zeit sowie dem Ort, an dem wir uns befin­d­en, zu ver­tie­fen. Darüber hi­naus bi­etet sie durch die Ein­bezie­hung ver­schie­den­er Diszi­p­li­nen Raum für ge­mein­sames Ler­nen und ist die er­ste nach­weis­lich kli­ma­neu­trale Ausstel­lung des Mu­se­um Lud­wig.

An­hand ein­er konzen­tri­erten Auswahl von Werken, Ma­te­rialien und Tex­ten wird das Hi­er und Jet­zt mit dem Gestern und Mor­gen in Bezie­hung ge­set­zt. Um das Hi­er zu er­fahren, richt­en wir den Blick zunächst auf den Grund, auf dem das Mu­se­um ste­ht. Was ver­rät uns der Bo­den un­ter unseren Füßen? Wie lässt sich das Hi­er definieren, befin­d­en wir uns doch auf tek­tonischen Plat­ten, die sich in et­wa so sch­nell be­we­gen wie unsere Fin­gernägel wach­sen? Und wo­rauf ver­weist die Adresse des Mu­se­ums, die Bis­chofs­garten­s­traße, deren Umge­bung weit­ge­hend ver­siegelt ist?

Vor die­sem Hin­ter­grund lassen sich Chargesheimers Fo­to­gra­fien von Basalt­säulen als mehr le­sen denn ab­s­trahierende Sch­warzweißges­tal­tun­gen. Die Alpen­bilder von Ger­hard Richter erin­n­ern eben­falls an die kont­inuier­liche Verän­derung der Er­dober­fläche und damit unseres ei­ge­nen men­sch­lichen Da­seins. Und Taci­ta Deans ein­drucksvolle Ar­beit Saku­ra (Ta­ki I), das Bild eines tausend­jähri­gen Kirsch­baums, gestützt, aber in Blüte, mag uns vor Au­gen führen, wie ephe­mer unsere per­sön­liche Ge­gen­wart ist. Wie die Schicht­en des Bo­dens kön­nen auch die Jahres­ringe von Bäu­men als natür­lich gewach­sene Archive herange­zo­gen wer­den, um von Ereig­nis­sen und Zustän­den zu bericht­en, die jen­seits der ei­ge­nen Erin­nerung lie­gen. Und wie ist es mit dem Mor­gen? Wo fin­d­et sich das Mor­gen hi­er und jet­zt schon angedeutet auf unser­er Erde?

Während die Eura­sische Platte mit all ihren Erd­schicht­en und Ver­w­er­fun­gen kont­inuier­lich über den Globus wan­dert, sich hebt und senkt, zie­hen Wolken über den Him­mel, an­hand deren Ges­talt Kundige Wet­ter­vorher­sa­gen tr­ef­fen kön­nen. Be­son­ders ein­drucksvolle Wolken­for­ma­tio­nen sind in den his­torischen Fo­to­gra­fien von Gus­tave Le Gray, Char­les Marville und Al­fred Stieglitz fest­ge­hal­ten. Sie wer­den flankiert von Sk­izzen der Land­schaft­sar­chitekt*in­nen des ate­li­er le bal­to für eine neue Bepflanzung der Dachter­rasse des Mu­se­um Lud­wig. Damit reagiert das Mu­se­um auf den his­torischen Bis­chofs­garten, der sich im 10. Jahrhun­dert an der Stelle des heuti­gen Mu­se­um Lud­wig be­fand. Die Ausstel­lung HI­ER UND JET­ZT im Mu­se­um Lud­wig. Und gestern und mor­gen fin­d­et da­her so­wohl in als auch auf dem Mu­se­ums­ge­bäude statt, wo sich im neuen Garten sitzend die vorüberzie­hen­den Wolken beobacht­en lassen.

In der sieben­mo­nati­gen Laufzeit wer­den sukzes­sive einzelne Werke aus­gewech­selt, so­dass sich kont­inuier­lich neue Bilder­grup­pen for­mieren. Der Wan­del der Ausstel­lung wird be­gleit­et von Yoko Onos Lied I Love You Earth, mit der an die Erde gerichteten Zeile: „You are our turn­ing point in eter­ni­ty“. Werke der zeit­genös­sischen Kunst wer­den mit his­torischen Ar­beit­en und real­er Land­schaft­sar­chitek­tur zusam­menge­führt. Wis­sen­schaften wie Ge­olo­gie, Den­drolo­gie oder Archäolo­gie spielen eine sicht­bare Rolle. Ein um­fan­greich­es Rah­men­pro­gramm mit Aus­tausch­foren, Ge­mein­schaft­sak­tiv­itäten, Ver­mittlungspro­gram­men und vielem mehr bi­etet ge­mein­same Lern­mo­mente.

Weitere Informationen unter HIER UND JETZT im Museum Ludwig. <br> Und gestern und morgen - Museum Ludwig, Köln (museum-ludwig.de)

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