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Rolf Nolden

Rolf Nolden
Multidimensionalität als pluralistisches Prinzip

Rolf Nolden, deutscher konkret-konstruktivistischer Bildhauer, 1954 in Krefeld geboren, lebt und arbeitet in Münster. In vielen musealen Einzel- und Gruppenausstellungen vor-gestellt sind seine Werke sowohl in zahlreichen Publikationen dokumentiert als auch vielerorts im öffentlichen Raum dauerhaft präsentiert.
Sein OEuvre umfaßt mehrteilige raumgreifende Skulpturen, vorwiegend aus gebrannten und verschweißten oder ineinandergesteckten oder nur ausgelegten flächigen Stählen aber auch konzeptbedingt aus segmentierten Stahlröhren und gestapelten Glasplatten. Dazu zeichnet er wandfüllende Tableaus aus dichten Parallelstrukturen mit Graphit- und Farbstiften. Seine Arbeiten bestehen aus geometrisch imaginären Flächenkonstellationen, die gedanklich weit über sich hinausweisen, da sie über Zwischenräume den umgebenden Raum einbeziehen.
Rolf Noldens Arbeiten subsumierendes künstlerisches Konzept der „Multidimensionalität“, kosmologisch inspiriert und handlungsmotivierend, entwickelt er seit seiner Studienzeit in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis heute aus der fortgesetzten Auseinan-dersetzung mit philosophischen versus naturwissenschaftlichen Themen, die ihm neben der zeitlosen Formensprache ermöglichen, alle Arbeitsbereiche über Jahrzehnte neben-einander fortzusetzen und zusammen in variablen Rauminszenierungen zu zeigen. Durch mehrere korrespondierende Objekte zur Expansion räumlicher Strukturen ergeben sich seit Mitte der neunziger Jahre Zwillingsskulpturen aus zwei gleichen Arbeiten, die in direk-ter Bezugnahme aufeinander den Ausdruck raumzeitlicher Relativität ermöglichen, indem die eine als Folge der anderen gesehen wird und vice versa.
Der gedankliche Hinweis auf eine Mehrdimensionalität durch die Fläche als Ausdruck von Raum im Raum basiert einerseits auf der in der Spinresonanzspektroskopie gebräuchli-chen Vieldimensionalität und andererseits auf Diskussionen über Transzendenz, Pluralität und Unendlichkeit aber auch auf Beziehungen zur Kunstgeschichte.
Als Fortsetzung des in den zwanziger Jahren an Albert Einsteins Relativitätstheorie orientierten Gedankenmodells Thoe van Doesburgs, daß die Diagonale auf der Fläche die einfachste Darstellung der vierten Dimension sei, formulierte Rolf Nolden sein künstlerisches Konzept zusammenfassend bereits 1984 den Satz: „Der n-dimensionale Raum ist die n-fache gleichzeitige Durchdringung von n-minus-1-dimensionalen Räumen“.

Text: www.de.wikipedia

Kunstwerke (12)

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