Charlotte Kromer
Winterthur
Schweiz
Jean Fautrier
In der französischen Malerei des 20. Jahrhunderts ist Jean Fautrier (1898–1964) eine singuläre Figur. Sein Werk beginnt in den späten 1920er Jahren mit den schwarzen Bildern – Stilleben und Aktfiguren –, von denen das Kunstmuseum zwei besitzt. Doch bald werden seine Bilder abstrakter, die Farbe tritt als Phänomen in den Vordergrund, und in den Kriegsjahren gelangt Fautrier zu seinen wohl wichtigsten Bildern, der Gruppe der Otages, in denen das Bildnis sich in der Materie auflöst – der Übergang zur sogenannten informellen Malerei. So verknüpft Fautrier im Programm des KMW die früher gezeigten Ausstellungen von Bonnard und Vuillard mit denjenigen der Nachkriegskunst.
Da Fautriers Werk in deutschen und schweizerischen Sammlungen ausnehmend gut vertreten ist, wird es möglich, eine Retrospektive zusammenzustellen, ergänzt durch bereits zugesagte Leihgaben aus Pariser Museen und Sammlungen.