Deutschland

„Ich arbeite im Steinbruch des Menschseins und habe das Herz eines Poeten."

ARTIST STATEMENT


Die Bildhauerei beinhaltet unvermeidbar die dritte Dimension. Gebauter Raum (Architektur/Hohlraum) und gebaute Körper (Skulptur/Körper) sind einander komplementäre Gestalten. Im Zwischenraum entfaltet sich meist unbewusst und spontan der Dialog von Raum und Körper, von Raum und Skulptur. Daher habe ich mit der Entwicklung von „Bühnen“ für meine Skulptur begonnen. In diesen „Raum-Installationen“ werden alle Sinne angesprochen, indem Akustik, Licht, Temperatur, Geruch, Tastsinn und Körperempfinden absichtsvoll als Gesamtkunstwerk geprägt werden. Diese Räume verändern Bewusstsein und schlagen Brücken zwischen der inneren Traumwelt und der physischen Existenz.

Ich arbeite figurativ, weil sich im nackten menschlichen Körper über alle Grenzen hinweg ein spontaner Zugang zu den verkörperten Inhalten erschließt. Körpersprache wird intuitiv und universal verstanden. Gegenüber dem Ertasten von mythologischen Konturen über die Thematik meiner Arbeiten, ist mein künstlerisches Vorgehen formal sehr systematisch und streng strukturiert: Stehen, Liegen, Sitzen, Hängen, Springen, Laufen, Ruhen, sind prinzipielle menschliche Körperzustände die ich gestalte und in ihrer Aussagekraft untersuche. Drehen, Trennen, Verschmelzen, Kombinieren, Schärfen, Auflösen von Körpern sind gestalterische Permutationen, die ich auf die einzelnen Körperhaltungen anwende. Aus beiden Kategorien (Körperzustand / Gestalterische Permutation ) lässt sich eine zweidimensionale morphologische Matrix entwickeln, deren Felder alle gestalterischen Ausprägungen dieser beiden Kategorien darstellen und mir damit ein systematisches Erfassen der künstlerischen Möglichkeiten meiner Arbeit erschließt.

Bevorzugt wähle ich traditionelle Materialien, wie Stein, Holz, Gips, Wachs, Bronze und Metall, um die Aufmerksamkeit auf die Innovation in der Aussage und Machart zu lenken und nicht auf das Material, wie es so oft in der zeitgenössischen Kunst vorkommt. Videokunstwerke erstelle ich meist in meinen Räumen und mit den Skulpturen als Protagonisten. Durch die (bewegte) Kamera lassen sich Raumzusammenhänge in ein zweidimensionales Medium übertragen und durch den Film lässt sich die in jeder Figur eingefrorene statische Dramaturgie in die bewegte Dramaturgie einer Erzählung überführen. In meiner Malerei verwirkliche ich einerseits skulpturale Ideen und andererseits Räume jenseits dieser physikalischen Realität, indem Abstraktion und Farbe als eigene Qualität mit Figuration konfrontiert wird oder indem Figuren in innere, nur in Traum oder Vision geschaute Räume und Landschaften versetzt werden.

Kunstwerke (7)

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