Burkhard Bösterling

Vorwiegend arbeite ich mit Sandstein, Kalkstein, Marmor, Granit oder Alabaster. Die Skulpturen entstehen mit Hammer und Meissel frei als Ausdruck innerer Bilder und Gefühle. Die Arbeit am Stein ist immer eine Entdeckungsreise für mich. Mit jedem Schlag schält sich ein Stückchen mehr von dem heraus, was an Möglichkeiten in dem Stein stecken, was sich von mir zeigen will und was ich gestalten will, ein immer währender Dialog. Stein und rhythmisches Arbeiten bringen mich dazu, im Jetzt zu bleiben, ein fast meditativer Prozess. Innehalten, die Perspektive wechseln, den Abstand verändern, die eigenen Bilder und Gefühle überprüfen, berühren, tasten oder weggehen lassen neue Ideen entstehen. Zu entschlossenes, drangvolles Schlagen verengt den Blick. Manchmal wirkt der glückliche Zufall des Unerwarteten: es bricht etwas ab, ein Schlag geht daneben, das Material zeigt Schwächen. Nur das Annehmen dieser neuen Situation, auch wenn sie im Moment mit Enttäuschung oder Trauer verbunden ist, führt mich weiter und lässt oft überraschende neue Lösungen entstehen. Am Ende geht von jedem Arbeitsprozess am Stein eine große Befriedigung aus, manchmal entsteht Leere. Seit 2016 arbeite ich vermehrt konzeptionell, vor allem in Form von Installationen in der Natur.