
Hannes Albert
" Ich sah einen Menschen im Eichenholz und schnitzte so lange bis er vor mir stand!" Dieser Satz beschreibt wie es mir seit meiner intensiven und traditionellen Ausbildung als Bildhauer in Oberammergau geht: Die Holzbildhauerei macht mein Leben magisch und hält es in Bewegung. Mein Stil ist gegenständlich-figürlich und damit ein Spiegel für die Menschen. Ich verbinde mich intuitiv, intensiv mit einer Person einem Thema und dem Holz und fülle meine Werke mit Licht und Leben, so entstehen im Schaffensprozeß BOTSCHAFTEN die Menschen berühren, stärken und verändern. Die Natur des Baumstammes, die Spuren des Herstellungsprozesses, Entstehungsschritte und unfertige Stelllen als Ausdruck von Spannung und Entspannung, abgerungen im Schaffensprozee des Spielens, Haderns, Zauderns, Verwerfens, Suchens und Bestätigens. Das Erlernte zu vergessen, Hingabe, Inspiration und Philosopisches Denken, nicht weil ich es kann, sondern weil ich muss. Verleiht die Zeit dem Ganzen Zeitlosigkeit, dann ist es Kunst.
Mein Urgroßvater war Schmied und ich glaube er war glücklich! Die Redewendung jeder ist seines Glückes Schmied klang für mich seit jeher eher bedrohlich bis ich begriff:
Das Sprichwort: „Jeder ist seines Glückes Schmied“ hat seine absolute Richtigkeit. durch unsere
Taten oder Nichttaten,
durch unsere Entscheidungen,
Gedanken, Gefühle und
unter bestimmten Voraussetzungen ausgesprochenen Worte, erschaffen wir unser Schicksal.
Nase Michelangelo
Relief
Holz: Lindenholz
Größe: 1 m x 60 cm
Handsigniert, hängend
Preis: 3.800 Euro zzgl. 7 % VAT incl.
Auf Wunsch Versand oder Lieferung und aufhängen des Reliefs.
1. Zuerst einmal ist für mich ausschließlich die Skulptur echte Bildhauerei. Also die Kunst des Herausnehmens, Herausholens, Herausschälens, oder Herausschlagens (= lat. sculptere). Alles andere ist plastische Arbeit, z.B. modellieren oder aufbauen, hinzufügen. Das heißt also eher der Malerei zuzuordnen. Das ist deshalb so wichtig, weil es eine grundsätzliche, komplett andere Art des Herangehens, ja sogar des Denkens oder Fühlens ist. Ein Maler denkt anders als ein Bildhauer. Die Zeichnung eines Bildhauers ist ganz anders als die Zeichnung des Malers. Der Bildhauer zeichnet, um die Fläche aufzulösen, Bewegungen einzufangen, Spannungen auf die Spur zu kommen, der Welt Gestalten zu entnehmen, sie zu verinnerlichen und verdichtet wieder neu zu erschaffen.
2. Ich wurde Ende der achtziger Jahre in Oberammergau ausgebildet, damals noch Schnitzschule. An einer der bedeutendsten Bildhauerschulen überhaupt. Die Ausbildung dort war einerseits traditionell angelegt, anderseits aber auch progressiv. Vielleicht bedingt das eine, das jeweils andere? Wir fühlten uns damals noch der sogenannten Münchner Schule verpflichtet, die große Bedeutung in der Deutschen Bildhauerei der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts hatte. Es gab bedeutende Bildhauer in München, z.B. Hermann Hahn, Josef Henselmann (Christus der Frauenkirche), Georg Brenninger (Fries der Münchner Oper), Hans Wimmer der eine enge Verbindung zu Gerhard Marcks in Bremen hatte. Alfred Bader mein damaliger Direktor war ein Weggefährte von Rudolf Wachter, beides Meisterschüler von Josef Henselmann an der Münchener Kunstakademie für Bildhauerei. Sie hatten Kontakte zu Giacomo Manzu und Marino Marini. Menschliche und Tierische Anatomie war Basis unseres Schaffens und unserer Ausdrucksweise. Klassische Grundregeln der Bildhauerei seit den Griechen und Ägyptern wurden gelehrt und verinnerlicht. Kontrapost, Spannung, Entspannung, Oberflächengestaltung durch die Linienführung, das Schnitzeisen als Verlängerung der Hand. Das Spiel der Kanten, Flächen und deren Auflösung ergaben Körper und Formen und damit den Ausdruck der Skulptur. Es ist das Imperfekte, das alles interessant macht, der Bruch des Scheiterns der neben dem Erreichen steht. Das Scheitern, das Gelingen in sich trägt und umgekehrt.
3. Die griechischen Bildhauer dachten im „infini“ (nicht fertig) d.h. keine Figur ist fertig oder gar perfekt. Nur Götter sind unsterblich, der Mensch ist also endlich, fehlerhaft. So vermag ein Mensch auch nichts Perfektes zu schaffen, das Streben danach provoziert letztendlich das Scheitern. Auch Michelangelo griff diese Herangehensweise der Antike auf und verinnerlichte sie. Es ist ungeklärt ob er die unfertigen Partien seiner Figuren bewusst stehen ließ oder einfach nicht fertig wurde. Sicher ist, dass dies seinen Werken einen unwiderstehlichen Reiz verleiht. Erst Rodin hat dies 400 Jahre danach wieder aufgegriffen und bewusst eingesetzt und auch ich finde es als Formensprache und Spannungsakt unglaublich reizvoll und setze es bei meinen Figuren ein. Die Natur des Stammes, die Spuren des Herstellungsprozesses, Entstehungsschritte und unfertige Stellen als Ausdruck von Spannung und Entspannung, abgerungen im Schaffensprozess des Spielens, Haderns, Zauderns, Verwerfens, Suchens und Bestätigens. Das Erlernte zu vergessen, Hingabe, Inspiration und Philosophisches Denken, nicht weil ich es kann, sondern weil ich muss. Das alles ist für mich die Bildhauerei. Verleiht die Zeit dem Ganzen Zeitlosigkeit, dann ist es Kunst. Hannes Albert.

Hannes Albert, Holz
Hannes Albert, Holz
Hannes Albert, Holz
Hannes Albert, Holz