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Eine Erfolgsstory

Peter Riss und YICCA 2017

Auf den ersten Blick wirkt die hellblau glänzende Figur „Blue Sky“ vom Künstler und sculpture network-Mitglied Peter Riss freundlich und dekorativ. Doch dieser Eindruck trügt: Je näher der Betrachter die Skulptur unter die Lupe nimmt, umso bedrohlicher und entfremdender wirkt sie. Denn der Kubus wird von schwarzen Steinbockhörnern durchbrochen, die sich in verschiedene Richtungen winden. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Gefahr, welche die Skulptur auf den zweiten Blick ausstrahlt, hat Peter Riss beim Wettbewerb „YICCA 2017 – International Contest of Contemporary Art“ überzeugt und errang damit als einziger deutscher Künstler einen Platz bei der finalen Ausstellung des Wettbewerbes im Museum Fondazione Crocetti in Rom, die vom 18. bis 29. November 2017 stattfand.

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Ungefähr einmal in der Woche sieht Peter Riss die Ausschreibungsseite von sculpture network durch und entscheidet dann, welcher Wettbewerb thematisch sowie auch zeitlich für ihn in Frage kommt. So stieß er dann auf YICCA und entschied aufgrund positiver Erfahrungen, die er mit der Organisation bei der Biennale in Venedig gemacht hatte, wieder an einem Wettbewerb in Italien teilzunehmen. “Ich nehme generell sehr gerne an Wettbewerben teil, da sie meine Sicht auf meine Arbeiten schärfen. Ich muss mich nämlich noch einmal intensiv mit den Werken befassen, bevor ich sie einreiche. Dadurch habe ich die Möglichkeit, mich auf eine ganz andere, neue Art und Weise mit meinen Arbeiten auseinander zu setzen als ich das normalerweise tue“, so Peter Riss.

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YICCA wurde 2009 gegründet, um Künstler zu fördern und ihnen eine Möglichkeit zu bieten, sich am internationalen Markt der Gegenwartskunst anzuschließen. In diesem Wettbewerb sind jegliche Typen zeitgenössischer Kunst erlaubt: so beispielsweise Zeichnungen, Fotografien, Videos oder eben auch Skulpturen. Peter Riss wurde von der vierköpfigen Jury, zu der unter anderem die Kuratoren Alessandra Prandin und Serge Klymko gehören, aus ungefähr 800 Teilnehmern auserwählt. „Ich habe mich sehr gefreut. Von den anderen 17 Künstlern, die ebenfalls ausgewählt wurden, sind viele sehr präsent auf dem Kunstmarkt und stellen professionell aus. Dadurch fühle ich mich auch ein bisschen bestätigt, in dem was ich mache. Trotzdem möchte ich nicht hochmütig werden und bleibe immer skeptisch.“

 
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Die Herstellung des Kubus war sehr langwierig und aufwendig. Erst durch acht Lackschichten erhielt der Kubus den Glanz und die Perfektion, die er aufweist. Zudem mussten Steinbockhörner mit einer speziellen zum Kubus passenden Biegung und Dimension gefunden werden. „Ich denke in dreidimensionalen Bildern. Das Werk entsteht immer zuerst in meinem Kopf ohne jegliche Skizzen. Ich realisiere ein Konzept erst, wenn es in meinem Kopf ganz fertig ausgereift ist und ich wirklich zufrieden damit bin.“ Die Skulptur trifft sehr gut den heutigen Zeitgeist. Sie zeigt die Dualität der Gesellschaft. Der Glanz einer Gesellschaft trügt, da vieles darunter verborgen bleibt. So trägt ein jeder von uns einen dunklen Begleiter in sich. Bei diesem Werk geht es um das Durchbrechen der wohlgefälligen Gesellschaftsformen durch genau diese dunklen Aspekte, die durch die Steinbockhörner dargestellt werden. „Ich kannte die Räumlichkeiten des Museums, in dem die finale Ausstellung stattfand, und war der Meinung, dass kleinere Skulpturen besser zu diesen Räumen passen würden. Meine Wahl fiel schlussendlich auf zwei Skulpturen, die ich je mit einem Statement und einer Werkbeschreibung einschickte. Dabei war es mir besonders wichtig, dass ich nicht nur beschrieb, woraus die Skulpturen bestehen, sondern auch was sie vermitteln.“

Neben der Skulptur „Blue Sky“ von Peter Riss wurden 17 weitere Werke von Künstlern aus aller Welt gezeigt. Den 1. Platz belegte Anne Cecile Surga (Frankreich) und erhielt einen Preis in Höhe von 3000,00 EUR. Den 2. Platz belegte Kevin Frech (USA) und erhielt einen Preis in Höhe von 1000,00 EUR. Weitere Kandidaten waren:


- Giulia Manfredi (Italien)
- Cécile Balate (Belgien)
- Suresh Babu Maddilety (Indien)
- Maryam Moghadam (Iran)
- Matthew Portch (Australien)
- Andrew Leventis (USA)
- Giacomo Layet (Italien)
- Maria Węgrzyniak-Szczepkowska (Polen)
- Bianca Giacomelli (Italien)
- Alfredo Dante Vallesi (Italien)
- Lilac Abramsky-Arazi (Israel)
- Sayaka Suzuki (USA)
- Albert Alcol Costa (Spanien)
- Valentina De Rosa (Italien)
- Marek Slavík (Tschechien).

www.yicca.org

Galerie

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